Mittwoch, 19. März 2014

Presswurst

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja hatte Zeit gehabt, sich ihre Geschichte für Joe zurecht zu legen und so konnte sie ihn immer weiter begeistern. Ihr Teller wurde derweil fast kalt und sie rührte ihre Sachen kaum an, weil sie in einer Tour etwas zu erzählen hatte. Joe hatte dafür umso mehr Appetit und mümmelte fleißig, während er immer wieder nickte. "Und was denkst du, wer am Telefon war?", fragte Nadja aufgeregt und kam nun zum Höhepunkt ihrer Tagesgeschichte.

"Keine Ahnung?", sagte Joe ehrlich und schaute sie erwartungsvoll an. "Tja, wir beide kennen sie. Grant auch. Und sie war auch schon mal hier. So ganz freiwillig ist sie allerdings nicht gegangen.", kicherte Nadja. Joe runzelte die Stirn. "Diese komische Tante vom Sozialdienst?" Nadja nickte. "Hillary, die alte Presswurst." Sie kam schon wieder ins Kichern. Presswurst hatte sie als Bezeichnung von Rebecca übernommen. Dieses Schimpfwort hatte sie vorher nicht gekannt und sie mochte es sehr, vor allem da sie es für die etwas üppige Hillary so passend fand.

"Sag nicht, die arbeiten zusammen?", fragte Joe etwas bang. Nadja hatte ja schon erzählt, dass sie den Sozialdienst der Stadt erst gar nicht angefragt hatte, weil eben Hillary dort arbeitete. "Nicht wirklich. Manchmal muss man halt Fälle an die Stadt übergeben. Daher kommt immer mal wieder Kontakt. Aber so richtig wird da nicht zusammen gearbeitet." Nadja grinste von einem Ohr zum anderen. Noch hatte sie ja nicht erzählt, wie es gelaufen war.

Stück für Stück ließ sie Joe zappeln und kicherte schon als sie erzählte, wie Rebecca auf ihre Aktion reagiert hatte. "Wenn das mit dem Studieren nichts wird, wirst du eine 1A-Sekretärin.", lachte Joe zurück. Er kannte diese Methoden natürlich nur zu gut. In Anfängerzeiten hatte auch er Gespräche von Vorgesetzten fernhalten müssen und heute war es seine Sekretärin, die auf die gleiche Weise dafür sorgte, dass er im Büro nicht mit Nichtigkeiten belangt wurde. "Wirklich?", fragte Nadja etwas baff.

"Du bist ein Naturtalent. Ich habe in früheren Zeiten Gespräche einfach durchgestellt, wenn die Anrufer zu forsch wurden. Du hast dich nicht aus der Ruhe bringen lassen und erreicht, dass sie auflegt. Das müssen andere erst lange lernen." Er strahlte sie an und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Nadja sah ihn etwas verdutzt an. Doch dann strahlte auch sie. Joe wurde warm ums Herz. Nadja war in den letzten Tagen fast etwas depressiv geworden. Kaum hatte sie eine Beschäftigung ging es ihr wieder hervorragend. Und es tat ihm wirklich gut, sie so zu sehen.

2 Kommentare:

  1. Und er macht es geschickt, indem er sie auch noch zu etwas ganz überraschendem lobt und emporhebt. Nadja wird mit neuem Selbstbewusstsein am nächsten Tag aufschlagen und beim nächsten Telefonat an Joes Worte denken. Ich vermute, in der nächsten Zeit wird Nadja auch keine Probleme mehr bekommen, wenn ihr jemand wie Hilary gegenüber steht. Das hat sie nun nicht mehr nötig.

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  2. presswurst finde ich gut *lach*
    und joe ist nartülich auch froh das nadja so auflebt da sie jetzt sowieso genug zu tun haben wird muss er sich auch keine sorgen mehr machen sie könnte depressiv werden:)
    und joe hat genau dass zu nadja gesagt was ich auch schon in einem kommentar erwähnt habe
    LG Lars

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