Samstag, 15. März 2014

Mein Schreibtisch

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja starrte etwas überrascht auf den Schreibtisch hinter dem Tresen. Es herrschte ein leichtes Chaos und sie begann als erstes die Papiere grob durchzusehen um sich zu orientieren. So langsam erkannte sie, dass das Chaos durchaus einem System folgte und die verschiedenen Stapel schon ihre Berechtigung hatten. "Sortier dir alles so, wie du es brauchst. Nur an den Akten bitte nichts ändern.", war Rebeccas Anweisung gewesen.

Nachdem sie sich einig gewesen waren, dass Nadja keinen Lohn für die Arbeit bekommen würde war alles ziemlich schnell gegangen. Rebecca hatte ihr den Schreibtisch gezeigt und sie grob in die Arbeit eingewiesen. Dabei hatte sie auch den Aufbau der Akten gezeigt, der eben nicht geändert werden sollte und außerdem noch den Terminkalender erklärt. Dann hatte sie noch eine Verschwiegenheitserklärung von Nadja unterschreiben lassen und ihr das Telefon auf den Schreibtisch gelegt.

"Du kommst schon zurecht. Ich muss jetzt dringend noch ein paar Papiere fertig machen und einiges abarbeiten. Es wäre genial, wenn du mir den Rücken frei hältst." Damit war sie in ihrem Büro verschwunden und hatte die leicht überrumpelte Nadja an den Schreibtisch gesetzt. Für einen Augenblick fühlte Nadja sich etwas veralbert. Doch dann wich dieses Gefühl einer gewissen Genugtuung.

Sicher war dies nur ein Praktikum und das Vorstellungsgespräch sehr informell gewesen. Dennoch tat ihr der Stolz darüber, dass sie offensichtlich in der kurzen Zeit hatte überzeugen können sehr gut. Sie füllte noch gewissenhaft den Personalbogen aus, den Rebecca ihr hingelegt hatte und streckte sich einmal kurz bevor sie sich daran machte tiefer in das Reich ihres Schreibtisches einzutauchen. "Wir haben schon seit einem Jahr niemand mehr, der das hier regelmäßig macht. Hier sitzt immer nur, wer gerade Zeit hat. Das ist aber dann jetzt für die nächste Zeit dein Reich und du kannst hier schalten und walten, wie du willst.", klang Rebeccas letzte Anweisung noch nach.

Sie sortierte die Papiere auf dem Tisch etwas ordentlicher und legte sich den Terminkalender zurecht und sah die nächsten Wochen durch, damit sie einen Eindruck davon bekam, wie es um die Arbeit bestellt war. Erstaunt stellte sie fest, dass die Sozialarbeiter und Psychologen an ihren Anwesenheitstagen fast immer ausgebucht waren. Es gab nur wenig Lücken. Offensichtlich gab es eine Menge Beratungsbedarf. Amüsiert überlegte Nadja, wie gern sie sich von Rebecca hier hätte beraten lassen, als es damals soweit gewesen war, statt von dieser Ziege Hillary. Sie schüttelte sich noch einmal und machte ein Foto mit ihrem Handy. 'Mein Schreibtisch!', setzte sie als Kommentar darunter und verschickte es an Joe und Mary.

Das Klingeln des Telefons riss sie aus ihren Gedanken und erschreckte sie ziemlich.

2 Kommentare:

  1. Huuuuhhh... Das Telefon in einer Beratungsstelle klingelt! Da kann man schon erschrecken *lach* Tja und wie meldet sie sich nun? Und was darf sie sagen? Ich wäre da erstmal ziemlich unsicher.
    Schön, dass sie Freude an ihrem ersten Arbeitsschreibtisch hat. Ich durfte meinen nie fotografieren wegen Datenschutz. Blöd. Aber als mein Freund dann hier war und meinen Arbeitsplatz anschaute, DAS war okay! Seltsame Regeln...

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  2. Ich bin wieder da!
    So jetzt will ich doch mal sehen was ich alles verpasst habe.
    Ich finde es süß das nadja sich schon so über ihren schreibtisch freut
    naja bei mir war es auch so. aber wenn es bei nadja so weiter geht wird sie sich vor freude bald gar nicht mehr halten können;)
    Jetzt muss ich aber schnell zum nächsten kapitel:)
    LG Lars

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