Samstag, 22. September 2012

Musarova gegen Musarova

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Vor dem Gerichtsaal musste die kleine Gruppe noch warten. "Der Termin vor unserem läuft noch. Wir sind ein wenig zu früh dran. Und Familienrechtliche Prozesse sind normalerweise nicht öffentlich. Unserer ist es auch nicht. Daher müssen wir warten.", erklärte der Anwalt. Alle sahen sich mehr oder weniger verstohlen um, weil Mykola noch immer nicht aufgetaucht war. "Was, wenn er gar nicht kommt?", sprach Lukas es schließlich aus. "Wenn er nicht kommt, it der Prozess sofort beendet. Und wenn er keine gute Entschuldigung hat, wird es auch keinen zweiten Termin mehr geben.", erklärte er.

Doch die Worte waren noch nicht zu Ende gesprochen, da stapfte er aus dem Aufzug. Hinter ihm ging ein junger schneidig wirkender Mann im Anzug, mi einer Aktentasche, welcher so das völlige Gegenteil von Walter Pierce zu sein schien. Und Nadja konnte ich nicht verkneifen zu überlegen, ob nicht dieser Anwalt den sehr viel besseren Eindruck machte. "Guten Morgen.", sagte Mykola fröhlich als er bei der Gruppe angekommen war. Joe starrte ihn feindselig an und verkrampfte sich sofort.

"Du tust mir weh.", flüsterte Nadja gequält und entwand Joe ihre Hand. "Entschuldige, Süße.", sagte Joe sanft. Seine freie Hand hatte in der Hosentasche eine Faust geformt und an der anderen hatte er Nadjas Hand gehalten und sie fast reflexartig ebenfalls zusammengepresst. "Schon okay.", sagte Nadja und rieb sich den schmerzenden Handrücken. Niemand hatte etwas auf Mykolas Begrüßung erwidert. Der Anwalt hatte strikt dazu geraten, sich auf gar keinen Fall allzu herzlich zu begrüßen, besser sogar noch, sich zu ignorieren. Jede Freundlichkeit, konnte der gegnerische Anwalt im Prozess verwenden um die Situation verändert darzurstellen.

"Hallo Papa.", sagte Maria dann endlich, wagte aber nicht auf ihn zuzugehen. "Hallo meine Kleine. Ich hoffe es geht dir gut?", fragte er nun wieder. Doch Lelya legte ihrer Tochter die Hand auf die Schulter und zwang sie sich etwas zu ihr zu drehen. Dann schaute sie ihr in die Augen und schüttelte einfach den Kopf. "Alles gut, Papa.", quetschte Maria noch heraus bevor sie verstummte. Jedoch hatte sie sich in diesen Augenblicken bereits die vorwurfsvollen Blicke aller anderen eingehandeln.

Dann endlich öffneten sich die Türen des Gerichtssaals und als erstes kam eine blonde Frau herausgerauscht und verschwand richtung Aufzug. "Warten Sie doch...", rief ihr ein Mann nach und rannte hinterher. Dann dauerte es eine Weile bis ein Mann mit zwei Kindern herauskam. "Jetzt gehen wir endlich nach Hause. Heute müsst ihr nicht mehr in die Schule.", erklärte er und die Kinder drückten sich willig an seine Seiten. Sie warteten noch bis die Aufzugtüren sich geschlossen hatten. Dann ging die kleine Gruppe vor. Nadja ertappte sich bei dem Gedanken, ob Maria nach diesem Prozess vielleicht neben ihrem Vater so aus dem Gerichtssaal eilen würde.

Doch der Gedanke wurde jäh unterbrochen. "Musarova gegen Musarova.", verkündete ein uniformierter Mann, der in wenig an einen Polizisten erinnerte. "Das sind wir.", erklärte Walter Pierce und die Gruppe ging in den Gerichtssaal.

1 Kommentar:

  1. Maria ist definitiv ein gefährlicher Faktor, den man nicht unterschätzen darf. Wenn sie augerufen und befragt wird, kann der Prozess schnell zu Ende sein. Ihr ist das offenbar nicht klar, was mich in ihrem Alter mehr wundert. Soweit sollte ihr Auffassungsvermögen allerdings ausreichen.

    Ich verstehe zwar, dass sie arg überfordert ist, aber etliche andere Jugendliche in ihrem Alter legen da mehr Vernunft und zumindest Einsicht an den Tag, sich gescheit zurück zu halten und nicht noch einem Elternteil in die Parade zu fahren, in diesem Fall ihrer Mutter.
    Sollen sich doch die Erwachsenen erst mal zu Ende streiten und dann kann man immer noch entscheiden, zu wem man hält. Meistens ist die entscheidung allerdings schon gefallen.
    Schade Maria.. da habe ich mehr von dir erwartet.

    Joe legt eine erfreuliche Solidarität vor. Dass unser Softie die Fäuste ballt, hätte ich nicht erwartet aber es gefällt mir :-) Und ich kann ihn verstehen! Irgendwie bettelt Mykola ja regelrecht darum, eine gebrochene Nase zu bekommen. Ach, wie gern würde ich das erleben! Aber nein, man ist ja Pazifist und klärt das gerichtlich *seufz*

    Liebe Grüße
    Kay

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