Mittwoch, 19. September 2012

Große Scheiße

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary hackte auf dem Computer herum. Für den Sonntag Nachmittag hatte Nadja es nicht mehr ausgehalten. Maria verbreitete weiterhin ziemlich demonstrative schlechte Laune und so gingen Joe und Nadja ihr im Wesentlichen aus dem Weg. Das allerdings entsprach ja genau nicht Marias Plan und so kam sie ständig dorthin, wo entweder Joe, Nadja oder beide waren, und verbreitete erneut ihre miese Stimmung.

Als Mary da war, wagte sie es jedoch nicht mehr in Nadjas Zimmer zu stören und auch aus dem Arbeitszimmer hatte Joe sie einmal recht unsanft hinauskomplimentiert. So hatte Nadja ihre Ruhe. "Also ich will ja nichts sagen, aber...", begann Mary, die auf verschiedenen Seiten die Rechtslage für internationales Sorgerecht recherchierte. "Dann lass es!", fuhr Nadja ihr über den Mund, schob allerdings sofort ein "Entschuldigung.", hinterher.

Mary klappte den Computer zu und drehte sich zu Nadja herum. "Große Scheiße!", ließ sie nun verlauten. Nadja nickte nur. "Das kannst du gern sagen." "Kann Joe nichts tun?", wollte Mary nun doch vorsichtig wissen. "Er hat schon angeboten mit mir durchzubrennen. Dann wären wir verheiratet und mein Vater hätte kein Sorgerecht mehr. Aber das hilft ja meiner Mama auch nicht.", seufzte sie. Mary lehnte sich etwas zurück und schaute verträumt an die Decke. "Durchbrennen...", seufzte sie nur.

"Das wäre romantisch, wenn es nicht wäre, weil mein Vater hier rumtanzt und meine Mutter mit Prozessen bombardiert.", motzte Nadja. "Nein, es ist auch so romantisch!", beharrte Mary. Eine Weile sagte keine von beiden etwas. "Lass uns für die Schule lernen. Ich brauch endlich mal andere Gedanken!", schlug Nadja dann vor. Mary runzelte die Stirn. "Vielleicht hast du recht. Abschlussprüfungen schüttle ich auch nicht einfach aus dem Ärmel.

Den Sonntag verbrachten die Mädchen lernend. Mary blieb noch bis nach dem Abendessen und konterte Marias schlechte Laune mit einem dummen Spruch nach dem anderen, so dass es ein wirklich heiteres Abendessen wurde. Die gute Stimmung hielt bei Nadja an, bis sie im Bet lag. Erst dann kamen wieder die vielen grübelnden Gedanken und sie schlief erneut unruhig ein. Auch Joe betete, dass der Gerichtstermin am Montag endlich Klärung brachte, damit man endlich zur Normalität zurückkehren konnte.

1 Kommentar:

  1. Joe hat noch gar keine Ahnung, dass seine Normalität in enigen Monaten sowieso bald vorbei ist. Mit Kind wird nie wieder das alte Leben zurückkommen. Da sollte er sich durchaus mal daran gewöhnen, dass Freude, Kummer und Sorgen ständig nah beieinander liegen.

    Mary ist und bleibt ein Schatz. Sie schafft es doch immer wieder, Fröhlichkeit und Unbeschwertheit zu verbreiten, auch wenn sie gerade "große Scheiße" verkündet hat.
    Nun bin ich echt gespannt, wie der Montag verlaufen wird. Marias verzweifelten Versuche, ihre schlechte Laune zu übertragen, können irgendwann nämlich auch so mächtig auf die Nerven gehen, dass es dann gewaltig kracht. Aber vielleicht braucht das Maria auch mal. In diesem Alter ist ein Vater leider wichtig. Und wenn Joe mal die Faust auf den Tisch donnern würde, hätte das wohl auch eine nachhaltige Wirkung.
    So, und jetzt geh ich in mein Bett und sterbe vor mich hin.

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