Samstag, 28. Januar 2012

Zum Arbeitsamt

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

James sah seiner Frau nach. Sie hatte einen kleinen Halbtagsjob, zu dem sie nun aufgebrochen war. Grinsend überlegte er, wann er wohl das letzte mal allein im Haus gewesen war und konnte sich kaum daran erinnern. Es war nicht weiter schwierig gewesen für Ashley die Illusion aufrecht zu erhalten, dass er weiterhin zur Arbeit gehen würde. Er war ohnehin nie sonderlich früh dort aufgetaucht und so war es vollkommen normal, dass Ashley vor ihm das Haus verließ.

Nun räumte er bedächtig die Reste des Frühstücks vom Tisch und setzte sich dann wieder an seinen Computer. Für heute galt es herauszufinden, welche Ansprüche er jetzt für Arbeitslosengeld hatte, und wie er sie geltend machen musste. Er war schon vor der Recherche fast sicher, dass der Grund, wegen dem man ihn gefeuert hatte, sicherlich Einfluss auf seine Ansprüche haben würde.

Die Website des Amtes war gut strukturiert und schnell hatte er die Informationen gefunden, die er suchte. Er musste sich noch heute dort melden, sonst würden die Ansprüche auf jeden Fall gekürzt. Und er musste eine komplette Bewerbungsakte mitbringen, damit die Jobvermittlung sofort beginnen könnte. James hatte seit seiner Anstellung bei der Stadt keine Bewerbung mehr geschrieben. Als er las, was dort alles verlangt wurde begann für ihn eine ziemlich wilde Suche. Die Abschlusszeugnisse von College und Highschool hatte er ewig nicht mehr in der Hand gehabt.

Es war Mittag geworden, als er die Akte endlich fertig hatte. Außer den Zeugnissen hatte er auch noch etliche Teilnahmebescheinigungen für Seminare und Weiterbildungen gefunden, an denen er teilgenommen hatte. Das letzte war zwar schon über vier Jahre alt. Aber es machte die Akte etwas beeindruckender und auch den Lebenslauf konnte man damit gut aufplustern. Als letztes wanderte noch der alte Arbeitsvertrag in die Mappe und dann war es auch schon Zeit aufzubrechen. Das Amt hatte heute nur bis um zwei geöffnet und die Warnung sich tatsächlich am nächsten Tag zu melden war sehr eindringlich formuliert. Das Geld würde knapp genug werden in der nächsten Zeit. Unnötige Abstriche galt es auf jeden Fall zu verhindern.

Auf der Fahrt zum Amt, graute ihm immer noch vor der Frage, warum er nun den Job verloren hatte. Er fragte sich, wie er das so geschickt formulieren konnte, dass es noch gut aussah. Schließlich würde auf jeden Fall die Meldung von NetCorp noch beim Arbeitsamt eingehen, dass man ihn gefeuert hatte und auch diese würde ja einen Grund erhalten. Er gäbe alles darum, diese Meldung vorher lesen zu können. Aber bis ihn die Kopie per Post erreichen würde, war es sicherlich zu spät. Er würde sich irgendwie drumherum winden müssen.

2 Kommentare:

  1. Schön, dass James davon ausgeht, dass Netcorp den Grund der Kündigung mit abgibt. Es soll sich schon so richtig Sorgen machen :)
    Aber auch wenn der Grund nicht geliefert wird sind die auf dem Amt ja nicht blöd. Für eine fristlose Entlassung muss es schon einen sehr triftigen Grund geben. Und meistens spricht dieser nicht für den Arbeitssuchenden.
    Aber so langsam beginne ich es zu hassen, dass du immer in den interessantesten Momenten zu einem anderen Schauplatz wechselst. Denk doch mal an meine Gesundheit! Die Ärzte sagen, ich darf mich nicht aufregen ^^

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  2. Puuhh, da ist James heute bestimmt aber fertig mit den Nerven, hat er doch den ganzen Morgen gearbeitet.
    Bin ja mal gespannt, welchen Grund James für die fristlose Kündigung nennt. Wenn er sich unwissend gibt oder einen nichtigen Grund angibt, könnte das Arbeitsamt auf die Idee kommen, James könnet ja gerichtlich gegen die unbegründete Kündigung vorgehen. Das kann James aber wohl kaum riskieren. Wenn er den richtigen Grund angibt, wirkt sich das auch nicht positiv auf die Jobsuche aus. So oder so hat Jmaes ein Problem. Aber wer würde ihm das nicht gönnen? :-P

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