Montag, 5. Dezember 2011

Adventskalender 2011 - 5. Dezember

Dies ist ein Teil des Advendtskalenders 2011. Für die Übersicht der bisherigen Kapitel schaut doch bitte hier: Inhaltsverzeichnis

Martin trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch. Endlich piepte der Computer verheissungsvoll und die Email war angekommen. Sofort klickte er hektisch auf den Eintrag im Mailprogramm um sich anzusehen, was die erste Untersuchung der Gerichtsmediziner ergeben hatte. Er überflog die Bilder, die schnell mit einer Digitalkamera geschossen worden waren und auch die groben technischen Daten, wie Gewicht und Schuhgröße des Beins interessierten ihn nicht im Mindesten.

Endlich kam der interessante Teil. Der Knochen stammte nach der ersten Einschätzung von einem Rind. Das Muskelfleisch war weiterhin aus Ballistikgelatine gefertigt und exrem geschickt eingefärbt worden. Die Haut war aus Latexmaterial wobei man Frischhaltefolie als Trägerschicht verwendet hatte. Das Blut war wohl echt, jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht humanen Ursprungs. Der Kollege der Gerichtsmedizin tippe auf Schweineblut, da die Farbe für Rinderblut zu hell war.

Martin ließ sich zurück in seinen Sessel fallen. Wer war dieser Verrückte, der seit fast einem Vierteljahr in unrgelmäßigen Abständen Repliken von Körperteilen in der Stadt verteilte? Die ersten waren Hände gewesen und noch relativ schlecht gemacht. Dennoch hatte es gereicht um im Dämmerlicht den entsprechenden Finder so sehr zu schocken, dass er die Polizei rief. Interessanterweise waren die ersten beiden Teile, beides rechte Hände gewesen und sich überraschend ähnlich, auch wenn die zweite unter Zuhilfenahme von Hähnchenknochen, die einen offenen Bruch der Finger darstellten, schon erheblich besser gemacht war.

Weitergegangen war es erst mit einem Fuß und später mit einem Arm, wieder mit einer Hand daran, wohlgemerkt. Und nun eben das ganze Bein. Was da verteilt wurde waren keine Gummischerzartikel aus dem Supermarkt. Selbst die erste Hand war dafür schon zu professionell gemacht. Der Spaßvogel experimentierte mit Materialien und Methoden. Zwischendurch hatte er hölzerne Knochen verwendet, die offensichtlich mit viel Aufwand geschnitzt worden waren. Er achtete auch an den unsichtbaren Stellen unter der Haut darauf, die Anatomie peniebel einzuhalten. Jeder einzelne Muskel war stets aus Ballistikgel geformt und an seine entsprechende Stelle gebracht worden.

Strafbar war dieses Verhalten nun prinzipiell nicht. Höchstens als illegale Müllentsorgung oder vielleicht als grober Unfug. Beides eigentlich keine Dinge mit denen sich die Todesfallermittlung der Kriminalpolizei beschäftigen sollte. Dennoch ließ die Geschichte Martin nicht los. Er hatte sich bei alternativen Künstlerausstellungen herumgetrieben und Gespräche betrieben um herauszufinden ob vielleicht eine Kunstaktion dahinter stand. Er hatte sogar angeregt, dass die Presse Wind von der Sache bekäme um vielleicht jemand aus der Reserve zu locken, der nur Publicity wollte. Aber alles war ins Leere gelaufen. Niemand hatte eine Ahnung warum jemand hochprofessionell und mit viel Aufwand erstellte Körperteilrepliken in den Parks der Stadt verteilte. Niemand hatte etwas gesehen.

1 Kommentar:

  1. Wie jetzt? Das sind keine echten Teile, sondern Fakes??? Boah du lässt dir echt schraege Sachen einfallen. ;) Gefällt mir!
    LG Kay

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