Montag, 12. Dezember 2011

Adventskalender 2011 - 12. Dezember

Dies ist ein Teil des Advendtskalenders 2011. Für die Übersicht der bisherigen Kapitel schaut doch bitte hier: Inhaltsverzeichnis

Diesmal fuhr Gerrit den Wagen. Das machte es für Martin aber nur wenig besser. Weiterhin blieb er nervös, während der Raserei durch die abendliche Stadt. Dann endlich waren sie angekommen. Gerrit hatte sich längst daran gewöhnt, dass Martin auf den Blaulichtfahrten so nervös war. Das änderte aber eben nichts daran, dass es nuneinmal notwendig war, dass man schnell zum Einsatzort kam.

Die Streifenwagenbesatzung, welche zuerst hinzugezogen worden war, hatte ihr Blaulicht vorsorglich abgeschaltet. Man wollte nicht noch Schaulustige anziehen. Martin und Gerrit war das gerade recht. Sie stiegen am Rand des kleinen Parks aus und ließen sich von den Kollegen zur Fundstelle führen. Wieder zeigte sich Martin im Licht der Taschenlampen der grausige Fund. Das Gesicht lag halb in den Dreck gedrückt und war vor verkrustetem Blut kaum zu erkennen.

"Zwei Tage hintereinander?", fragte Gerrit halblaut seinen Kollegen. Martin zuckte die Schultern. "Ich habe keine Ahnung. Aber es ist wie das letzte Mal. Das Teil liegt unter einem Gebüsch. Die Spuren zeigen ja, dass er dort hingerollt ist. Und zwar von dort. Er wurde also geworfen. Wieder von einem asphaltierten Weg aus.", erklärte Martin. Gerrit betrachtete sie Szenerie eindringlich. "Wir können uns also vermutlich sparen, nach Fußspuren zu suchen?" Martin nickte bestätigend. "Ich würde nicht wetten, dass wir welche finden."

"Und ist das nun ein echter Kopf? Oder wieder eine Filmrequisiete?", wollte Gerrit verärgert wissen und leuchtete das grausige Bündel im Gebüsch etwas an. Der abgetrennte Stumpf des Halses war ihnen genau zugewandt. Keiner von Ihnen hatte je einen sauber abgetrennten Kopf gesehen, aber dies kam dem, was sie sich so vorstellten, schon erstaunlich nahe. Man konnte die Öffnung der Luftröhre sehen, die schimmernden Knochen der Halswirbel und auch die dicken Gefäße, welche das Gehirn einmal mit Blut versorft haten.

Beide schauerten kurz bei dem Anblick. "Wenn es aus Gummi ist, dann sieht es verflucht echt aus.", gestand Gerrit zu. "Funde in der Umgebung?", hakte Martin barsch bei den Streifenkollegen nach. Aber auch hier bestätigte sich das Ergebnis vom Vorabend. "Nichts. Nichts Auffälliges jedenfalls." Wieder schnupperte Martin, nah am Kopf, in der Luft. Er hoffte irgendetwas zu erspüren. Vielleicht den Geruch nach Gummi oder Ballistikgel. Gerrit rief derweil die Spurensicherung an.

1 Kommentar:

  1. Ich sollte das nicht lesen , wenn ich gerade mein Mittagessen verdruecke. Jetzt ist mir schlecht. Und zwar nicht von der Beschreibung des Stumpfs sondern bei dem Gedanken an den Geruch. Waeh ... Und mein Kopfkino geht auch nicht aus...

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