Dienstag, 15. Mai 2012

Unfreiwillig Verheimlicht

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nachdem die Limousine mit Thorsten und Joe verschwunden war, huschte Nadja ins Haus zurück. Irgendwie fühlte sich das merkwürdig an. Natürlich war Joe schon oft abends nicht dagewesen und sie selbst somit allein im Haus, vom Personal einmal abgesehen. Aber irgendwie war es etwas anderes, dass er sich mit Thorsten, und vor allem ohne sie, amüsierte. Noch während sie versuchte den Gedanken beiseite zu schieben, kam ein anderer hervor. Worüber würden sie reden? Über sie? Und plötzlich schnürte ihr etwas die Kehle zu. Sie hatte Joe nie erzählt, dass sie die Nacht vor ihrem Kennenlernen mit Thorsten verbracht hatte.

Nicht, dass sie es hätte verheimlichen wollen, aber es hatte sich einfach keine Gelegenheit ergeben. So atemberaubend die Nacht mit dem Milliardär auch gewesen war, so schnell war sie auch während der Beziehung mit Joe aus dem Fokus gerutscht. Über so viel hatten sie geredet, sie hatte ihm die Details ihrer Zeit aus Deutschland erzählt, aber eben nicht, was am ersten Abend mit Thorsten passiert war. Plötzlich hatte sie einen dicken Kloß im Hals. Sie hatte das gar nicht verheimlichen wollen, doch jetz war es zu spät.


Die Limousine rollte im verblassenden Tageslicht durch die Straßen. "Können sie den PukePub empfehlen?", fragte Thorsten nach vorn. Der Fahrer nickte. "Hervorragendes Bier. Eigene Brauerei im Keller und ein schönes Ambiente oben im Pub. Gibt auch tolle Snacks, aber sie kommen ja grad vom Essen." Thorsten sah Joe prüfend an, doch der zuckte nur mit den Schultern. "Du bist echt ein Nerd. Fang mal an zu leben.", lachte er und schüttelte den Kopf. Dann wandte er sich wieder an den Fahrer. "Dann bitte dorthin."

"Was soll das heißen, ich soll anfangen zu leben?", maulte Joe etwas gekränkt nach ein paar stillen Augenblicken. "Das heisst, dass das Leben mehr zu bieten hat, als mit deiner Süßen, von Zeit zu Zeit essen zu gehen oder einen Spaziergang über die Küstenpromenade zu machen." Joe presste etwas die Lippen zusammen. "Ich arbeite eben viel.", quetschte er dann hervor. Thorsten lachte nur leise. "Aber nicht heute Abend!", entschied er und beendete damit das Thema.

Wenig später saßen sie in dem urigen Pub im hinteren Bereich an einem schönen ruhigen Tisch. Es roch nach Bier und die Kellnerin stellte, wenige Sekunden nach der Bestellung, bereits die Gläser auf den Tisch. Thorsten nickte ihr im Weggehen noch zu dann hob er sein Glas um mit Joe anzustoßen. "Auf einen schönen Abend." Joe nickte. Dann ließen sie die schweren Gläser leicht klirren und nahmen den ersten Zug Bier.

1 Kommentar:

  1. Tja, da haben zwei Männer; die unterschiedlicher nicht sein könnten, offenbar auch sehr unterschiedliche Ansichten vom Leben.
    Thorsten mit seiner promiskuitiven Einstellung wird nicht verstehen, wie man bei Arbeit und einer Frau glücklich und ausgefüllt sein kann. Er übersieht auch, dass Joe keine Erfahrungen mit Frauen haben konnte und scheint nicht bemerkt zu haben, wie unwohl sich Joe am ersten Abend auf Arramoa gefühlt hat.

    Jetzt bin ich mal neugierig, ob Thorsten ein Abenteuer für diese Nacht sucht und Joe mit hinein ziehen will.
    Ich kenne diese Abende unter Geschaftsfreunden ... Da verfasst manch einer seine Ehefrau. Und noch mehr nehmen bewusst den Eheribg ab. Aber Joe gehört nicht zu denen!
    LG Kay

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