Dienstag, 22. Mai 2012

Noctambule III: Böses Mäddchen

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Drei. Für eine Inhaltsübersicht zu bereits veröffentlichten Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule III

Lechaivre wurde von einer Schockstarre in die nächste geworfen. Sein Körper gehorchte ihm schon nicht mehr und tat, was er wollte. Er verfluchte seine unendliche Erregung, konnte sie aber nicht unterdrücken. Schon gar nicht, wenn eine solch zarte Schönheit so unendlich derbe, schmutzige Worte von sich gab, die er meist selbst sagen musste, um in seine höchste Erregungsstufe zu geraten. Sie aber schaffte das mühelos in wenigen Sekunden.


Gleichzeitig dröhnte sein Kopf von ihrem Angriff grausam und er konnte spüren, wie sein Auge bereits begann, wieder zuzuschwellen. Andererseits wollte er wieder ihre Zunge an seinem Hals spüren, wollte die Lippen fühlen und verabscheute sich selbst für seine demütige Haltung, in die sie ihn zwang. Zutiefst beschämt bemerkte er, wie sich sein Becken hochwölbte und er sich dort ihre Berührungen ersehnte. Verstört presste er seinen Körper zurück und wünschte sich, sie möge aufhören, deswegen zu lachen.
ER war der Herr im Haus, ER war der Macher, der Ansager. ER sagte den Frauen, was sie tun sollten und nun bog diese Frau ihn, wie es ihr gerade gefiel. Er wollte sie anschreien, beschimpfen, von sich stoßen und dann verprügeln, doch brachte er außer Stöhnen und Wimmern keinen Ton heraus und sein Körper gehorchte eher ihr als ihm.
Dennoch schaffte er ein wiederholtes Kopfschütteln trotz seiner Kopfschmerzen. Sie lachte erneut und schnurrte dicht an seinem Ohr. Ihre Zungenspitze tastete an seiner Ohrmuschel entlang und die freie Hand glitt nun über seinen Bauch. Wieder bäumte sich sein Becken hoch und noch einmal zwang er es mühsam zurück.
"Du windest dich wie ein Aal und bist nur ein hilfloses Baby! Ist es nicht toll, einmal zu spüren, wie sich eine Frau unter dir wohl fühlen mag?" Sie flüsterte nur, doch das war noch viel schlimmer als ihre normale Stimme. Nun hob sie den Kopf und er konnte tief in ihre blauen Augen sehen. Erst kurze Zeit später wurde ihm bewusst, dass er sie kläglich flehend anstierte und schloss erniedrigt stöhnend die Augen.
"Nein!" stieß er hervor und presste sofort die Lippen aufeinander. Selbst seine Ablehnung klang widerlich wimmernd in seinen Ohren. Sie demütigte ihn ohne Ende!
"Doch, doch! Nun stell dir vor, du wirst in den nächsten Sekunden sterben! Gefällt dir der Gedanke?" Lechaivre jappste nach Luft und riss die Augen auf. Das konnte sie nicht ernst meinen! Wie sollte so ein kleines Geschöpf ihn töten wollen? Er müsste deutlich stärker sein als sie und doch konnte er sich nicht rühren. Und dann diese schrecklichen Zähne! Wieder blitzte ihm dieses Raubtiergebiss entgegen, das ihr schönes Gesicht zu einer grausigen Fratze entstellte. Kurz danach war das schöne Gesicht wieder da, mit schmollend vorgeschobener Lippe und süßem Augenaufschlag.
"Du magst das gar nicht? Aber ich schwöre dir, ich meine das so! Ich werde dich gleich töten. Und du kannst in deinem eigenen Haus nicht einmal um Hilfe schreien." Sie legte verspielt den Kopf schief.
"Ich höre, wie dein Herz Purzelbäume schlägt. Nicht, dass du mir mit einem Herzschlag stirbst, bevor ich fertig bin, Paul!" Ihre Stimme war singend und gleichzeitig mahnend. War er wahnsinnig oder sie? Träumte er das alles vielleicht nur? Doch der Schmerz in seinem Kopf war real genug, als er ihn erneut abwehrend bewegte und wieder sog er Luft in die Lungen, um zu schreien. Doch er bekam keinen Laut heraus. Noch während er Luft holte, senkte sie ihr Köpfchen und grub ihre Zähne in seinen Hals. Der Schmerz ließ ihn die Augen verdrehen während seine Erregung so heftig anstieg, dass die Enge seiner Hose schmerzhaft wurde.
Lechaivre konnte spüren, wie sie seine Halsschlagader zerriss und das Blut heraussog. Es sprudelte ihr förmlich entgegen, doch schon sehnte er sich nach nichts anderem, als das sie weiter machte. Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, als sie schon wieder aufhörte. Er spürte, wie sein Blut warm über seinen Hals lief und öffnete die Augen entsetzt. Ihr Mund war blutverschmiert. Von seinem eigenen Blut! Panik machte ihn kopflos und er begann heftig zu zappeln.
Ihr Körper und ihre rechte Hand drückten ihn zurück, die linke Hand packte nun seine Haare und drehte seinen Kopf. Er hörte sie tadelnd schnalzen und spürte ihre Zunge an seinem Hals, als sie das herunter laufende Blut auffing.
"Du tropfst ja! Ferkelchen!" Er hörte ihre Stimme nur noch dumpf wie durch Watte. Dann grub sie ihre Zähne erneut in seinen Hals, tiefer als zuvor. Demütigende Lust durchströmte ihn, sein Körper krümmte sich nach oben, bevor seine Beine zappelnd gegen das weiche Polster des Diwans schlugen. Anya war nun nicht mehr zu bremsen. Ihr Schnurren war das Letzte, was Lechaivre bewusst wahrnahm. Er sank in wohlige Dunkelheit, klammerte sich an die zarten Schultern und schloss die Augen. Lange nachdem sein Körper zurückgesackt war, ließ Anya ihn los, leckte über den Hals und sah zu, wie die Wunden sich langsam schlossen.
Als sie sich die Lippen ableckte und aufrichtete, spürte sie die große Hand Armands streichelnd auf ihrer Schulter.
"Du bist ein böses Mädchen." raunte seine Stimme an ihrem Ohr. Sie senkte den Kopf lächelnd und schloss die Augen, um die Gänsehaut zu genießen, die über ihren Rücken floss.
"Ja, Herr." hauchte sie, griff nach seiner Hand und zog sie an ihre Lippen, um einen zärtlichen Kuss darauf zu drücken.

1 Kommentar:

  1. Lechaivre stirbt nicht nur enen Tod. Er stirbt tausende.

    Woher rührt eigentlich seine Erregung? Suggeriert Anya ihm diese nur oder ist sie echt? Egal!

    Nun stirbt er und Anya hat ihre Freundin mehr als gerächt. Jedenfalls hat er genau die Ängste ausgestanden, welche auch Miriam gequält haben, als Lechaivre bei ihr war.
    Und auch diesmal sprang jemand in letzter Sekunde durchs Fenster. Allerdings nicht rettend, wie bei Miriam :)

    Eher lobend.
    Auch wen er gesagt hat, dass Anya böse ist. Ja, das ist sie ein wenig. :) Böse und fies.
    Aber es gefällt mir...

    Liebe Grüße
    Joe

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