Dienstag, 8. Juli 2014

Sie saugt!

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Alles weitere, was passierte, bekam Nadja nur noch in einem fast tranceartigen Zustand mit. Noch einige weitere Wehen waren nötig, bis die Nachgeburt auch ihren Weg nach draußen gefunden hatte. Der Arzt untersuchte das Kind und Joe verschwand schließlich mit dem Kind, während sich die Hebamme noch um Nadja kümmerte. Eine Stunde später schob die Hebamme Nadja mit dem eilig geholten Bett wieder auf das Krankenzimmer.

Joe saß in einem Sessel und hatte das Baby, in eine Decke gewickelt, auf dem Schoß. Nadja döste schon fast vor sich hin. Es war weit nach vier Uhr morgens. "Wenn sie aufwacht, kann sie schon versuchen zu stillen.", erklärte Madison freundlich, "Alle weiteren Fragen können wir klären, wenn ich ein paar Stunden geschlafen habe und meine ersten Kaffee hatte. Ich bin so gegen zehn zurück, denke ich." Joe nickte nur stumm.

"Danke!", presste er dann schließlich doch heraus. "Gern! Sie haben das beide toll gemacht." Dann verabschiedete sie sich. Das Zufallen der Tür weckte die junge Mutter. Nadja schlug die Augen auf und ihr Blick glitt durch den Raum. "Joe?", fragte sie, da sie ihn nicht sofort entdecken konnte. Er stand auf und kam zu ihr. "Hallo Süße.", sagte er sanft und setzte sich an ihre Bettkante.

"Unser Baby.", flüsterte Nadja und schaute auf das kleine friedlich schlafende Bündel in Joes Armen. "Unser Mädchen.", präzisierte Joe und legte Nadja das Baby etwas ungelenk auf die Brust. Nadja nahm es sofort liebevoll in den Arm und küsste es auf die Stirn. "Madison hat gesagt, du kannst versuchen zu Stillen, wenn du wach bist.", gab Joe brav weiter. "Aber das Baby schläft doch.", flüsterte sie leise.

Doch offensichtlich hatte sie gehört, was die Eltern redeten und schlug die Augen auf. Und sofort begann ein herzzerreißendes Weinen das Zimmer zu erschüttern. Nervös wiegte Nadja das Baby hin und her. "Ist ja gut, Süße. Ist ja gut!", wiederholte sie dabei immer wieder. "Versuch es doch.", setzte Joe nach. Nadja schaute nervös und legte dann ungeschickt ihre linke Brust frei. "Was, wenn das nicht klappt." "Das wird klappen!", sagte Joe bestimmt und küsste Nadja sacht auf den Mund.

Ungelenk drückte Nadja ihren Nippel auf den Mund des Babys und sofort hörte das Geschrei auf. Der kleine Mund öffnete sich und an den Wangen war zu erkennen, wie es friedlich begann zu saugen. Auch ein leises Schmatzen war zu hören. "Guck sie saugt!", begeisterte sich Nadja. Joe saß daneben und hielt Nadja im Arm. Alle Aufregung fiel so langsam von ihm ab. Er hatte eine gesunde Frau wieder auf dem Krankenzimmer und niemand hatte von Problemen berichtet. Gleiches galt für eine wundervolle kleine Tochter. Er konnte wohl fürs Erste aufhören, sich Sorgen zu machen. Das machte seine Augen schwer.

1 Kommentar:

  1. Irgendwie ja niedlich. Da sitzen zwei unerfahrene junge Menschen und haben keine Ahnung, was man genau tun muss. Jede Theorie scheint vergessen, denn dieses Kind ist ja das Besonderste auf der Welt und bei ihm ist sowieso alles anders. Und siehe da, die Natur regelt das schon. Baby weiß genau, was es braucht und tun muss. Und mir wurde mal sehr pragmatisch von einer erfahrenen Mutter gesagt: ach, so schnell bringt man die nicht um, keine Sorge!

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