Montag, 7. Juli 2014

Herzlichen Glückwunsch, es ist ein...

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe war erst extrem verunsichert gewesen. Sich vor einer Krankenschwester und der Hebamme auszuziehen und das bei der Gewissheit, dass sobald das Kind da wäre, auch noch ein halbes Dutzend Leute den Kreißsaal nacheinander stürmen würden, war ihm extrem unangenehm gewesen.

Nadja hatte feixend, Bademantel und Krankenhaushemdchen fallen gelassen. "Und ich muss mich nicht schämen?", kicherte sie und war in die Wanne gestiegen. Joe hatte brav seine Sachen zusammen gelegt und war hinterher gestiegen. Madison zeigte ihm, wie er Nadja gut halten konnte, während sie in der Wanne saßen. Ständig lief warmes Wasser nach um die Temperatur angenehm zu halten.

Mit jeder neuen Wehe presste Nadja und Madison beschränkte sich für ihre Untersuchungen auf kurzes Fühlen in Nadjas Schritt. "Du machst das großartig!", sagte sie oft. Nadja hatte allerdings nicht das Gefühl, dass es so wäre. Doch nach einiger Zeit, sie hätte nicht sagen können, ob es eine oder fünf Stunden gewesen waren, und unzähligen Wehen, spürte sie, wie sich in ihrem Schritt etwas zu verändern begann.

Madison bemerkte den Gesichtsausdruck. "Noch zwei Mal!", versprach sie. Nadja keuchte. Sie war fast besinnungslos vor Schmerz und fluchte wie ein Rohrspatz, jedoch größtenteils auf Ukrainisch, was niemand der Anwesenden verstand. Doch mit der nächsten Wehe merkte sie, dass Madison wohl recht gehabt hatte. Der Kopf des Babys kam hervor und noch eine weitere Wehe später zog Madison das Baby vollständig heraus und die Schwester wickelte es sofort in ein Handtuch.

Behutsam legte Madison Nadja das Baby an die Brust. Nur Augenblicke später begann es puckernd zu schreien, formte seine ersten Laute und brüllte dann sein Leid heraus. "Glückwunsch, es ist ein Mädchen.", sagte Madison und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Kniende Haltung vor der Wanne war für sie deutlich anstrengend gewesen. Nadja spürte die Nachwehen nicht mehr.

Überglücklich starrte sie auf das kleine verschmierte Wesen, was aus dem sich langsam vollsaugenden Handtuch hervor schaute und so herzzerreißend schrie. Auch Joe konnte Nadja über die Schulter sehen. Er saß die ganze Zeit hinter ihr und stützte ihren Rücken und hatte ihren Rücken massiert. Sacht fuhr er mit einem Finger über die Stirn. "Ein Mädchen...", flüsterte er und spürte, wie er seine Beherrschung verlor.

1 Kommentar:

  1. Joe hat wohl gerade das tiefste, einschneidenste Erlebnis seines Lebens hinter sich. Und nun hört und sieht er, was ihm die nächsten Monate und Jahre blüht. Gebrüll, wütende Fäustchen, Schmollmund und zornblitzende Augen.
    Und auch noch ein Mädchen. Papa Joe wird dahin schmelzen. Glückwunsch den Beiden! Gut gemacht!

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