Donnerstag, 17. Juli 2014

Besuchstag II

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary war die Erste. Um kurz nach zehn klopfte es an der Tür. Vorsichtig steckte sie den Kopf rein. "Mama...?", quiekte sie dann vergnügt und hüpfte ins Zimmer. Nadja saß mit einem Buch auf dem Sofa. "Ich hab schon gedacht hier ist niemand.", strahlte Mary, als sie ihre Freundin erblickte. Dann fiel ihr Blick auf das kleine Menschlein, dass friedlich in seinem Kinderbettchen lag und mit offenen Augen die Welt um sich herum anstarrte.

Mary hatte sich immer für taff und cool gehalten und sich selbst auch so gegeben. Schon der Besuch von Jurina damals mit ihrem Baby hatte an ihren Emotionen arg gerüttelt und ihr Nervenkostüm mehr als einmal beansprucht. Immer wieder waren Gedanken aufgekommen, es wäre doch schön, sich nach der High-School einfach einen Kerl zu suchen, zu heiraten und auch einen Haufen Kinder zu bekommen. Solche Gedanken hatte sie inzwischen nicht mehr, dennoch war sie auch während Nadjas Schwangerschaft immer wieder in Euphorie für das Kinderkriegen verfallen.

Jetzt am Bettchen der Kleinen war es einmal mehr um sie geschehen. "Ooooohhhh.", entfuhr es ihr langgezogen. Nadja hatte das Buch zusammengeklappt und war aufgestanden. "Hallo, beste Freundin.", sagte sie etwas spitz, musste dabei aber kichern. "Hallo Mama.", kicherte Mary und knuffte Nadja in die Seite. "Sei artig, sonst leg ich dich übers Knie.", grinste Nadja nur zurück. Mary starrte wieder in das Bettchen auf die etwas ungelenken Bewegungen des Babys. "Sie ist wunderschön!", flüsterte sie nach ein paar Augenblicken. "Ja, das ist sie.", lächelte Nadja sanft.

Egal was sie tat, auch sie musste immer wieder das Baby anschauen. Noch immer war es irgendwie unwirklich, dass das in ihr herangewachsen sein sollte. "Darf ... Darf ich sie halten?", fragte Mary vorsichtig. "Na klar, aber wasch dir bitte die Hände vorher.", lächelte Nadja. Mary hüpfte sofort ins Bad und kam wenig später wieder. Nadja hatte sich wieder auf das Sofa gesetzt und hatte die Kleine bereits im Arm. Aufgeregt setzte Mary sich daneben und ließ sich von Nadja das Kind in den Arm legen.

"Oh mein Gott.", flüsterte Mary und betrachtete das kleine Gesicht vor sich. Vorsichtig wiegte sie das Baby etwas hin und her. "Das ist so unglaublich. Du bist jetzt Mama!", flüsterte sie immer wieder. Nach einer Weile begann das Baby sich etwas zu winden und deutliche Laute des Unmutes kamen aus dem kleinen Mund. Anfangs nur einzelne Schluchzer, schließlich weitete es sich zu einem soliden Knatschen aus. "Hab ich was falsch gemacht?", fragte Mary bang. "Nein, ich denke sie ist verwundert, weil sie auf dem Arm ist und nichts zu Essen bekommt. Oder sie hat einfach so Hunger."

3 Kommentare:

  1. hi joe tut mir leid aber ich habe momentan einfach nicht die zeit die ganzen kapitel die ich verpasst habe zu kommentieren. Also werde ich ab jetzt einfach wie gewohnt jeden tag die neuen kapitel kommentieren.
    also nadja ist jetzt mama und ich finde das genau so fazinieren wie mary:)
    Hoffentlich kommt nadja im Alltag auch gut klar.
    LG Lars

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  2. PS: ich war im Urlaub

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  3. Ich habe mal gehört, dass junge Mütter bei den Erstgeborenen nicht automatisch durch die Geburt das universelle Allwissen über Kinder bekommen, sondern es tatsächlich selbst lernen müssen. Und dass sie auch wirklich nicht wissen, warum das Kerlchen nun gerade brüllt. Mama und Baby lernen sich eben auch erstmal kennen. Witzig ist dabei, dass die Mütter nur allzu bereit sind, sich von ihren Babys erziehen zu lassen. Knatschen hier, Knattern da, brüllen dort. Winderln, Essen, Schlafen, aufstoßen, Langeweile, Essen, zu warm, zu kalt, Essen, nicht auf diesem Arm - ich will zu Mama... Bis es sich umkehrt und Mama kapiert, dass sie sich nun lange genug hat herumführen lassen. Im besten Fall erzieht sie von da an. Drollig irgendwie :-)

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