Mittwoch, 29. Februar 2012

Der Abschuss?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

James war sehr zufrieden. Es waren gerade zwei Telefongespräche nötig gewesen und schon hatte er das benötigte Personal beisammen. Wichtig war vor allem, dass die Aktion nicht auf ihn zurückfallen könnte. Bernstein hatte sehr unmissverständlich gedroht, was passieren würde, wenn mit diesen Informationen nochmal versucht würde ihm zu schaden. James hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass er diese Drohung auch wahr machen würde. Also musste man dafür sorgen, dass alles, was passierte, zweifelsfrei nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden konnte.

Also brauchte es einen Sündenbock. Den zu finden war allerdings eine der leichteren Übungen. In der Firma gab es genügend Leute, die ihre Benutzerkonten mit erschreckend simplen Passwörtern sicherten. Zwar gaben die Richtlinien des Systems eine gewisse Komplexität vor, aber wenn man diese dadurch umging, dass man seinen eigenen Namen oder das Geburtsdatum im Passwort verwendete, dann nutzten auch die besten Vorgaben nichts.

Wichtig war allerdings auch noch, dass James etwas Zeit ins Land streichen ließ. Wenn er jetzt direkt, wenige Tage später, die nächste Aktion vom Stapel ließ, dann würde Bernsteins Augenmerk ohnehin auf ihn fallen. Aber wenn in ein paar Wochen Gras über die Sache gewachsen war, dann konnte es losgehen und der finanzielle Verlust, welcher durch den Jobwechsel entstanden war, hätte sich mehr als neutralisiert. Jedenfalls für eine ganze Zeit.

Er ärgerte sich ein wenig, die Sache zuerst so im Verborgenen angegangen zu sein. Mauds Ideen und Unterstützung waren Gold wert und sie besaß einen deutlich kühleren Kopf als er.


Joe blieb für ein paar Augenblicke wie angewurzelt in der Tür stehen. Dann kam er langsam zum Sofa und folgte Lelyas Aufforderung. "Wir haben uns genügend ausgesprochen.", erklärte seine zukünftige Schwiegermutter sachlich, "Jetzt seid ihr beide dran." Nadja hob kurz den Kopf und Joe fand, dass sie schrecklich aussah. Sie hatte offensichtlich lange geweint und sie sah immer noch sehr traurig aus. Der Gesichtsausdruck war geradezu gequält. Kurz schüttelte er sich. "Möchtest du, dass ich warte?", fragte Lelya sanft an Nadja gewandt.

Nadja hatte langsam angefangen, sich wieder aufzurichten und schüttelte kaum merklich den Kopf. "Ich krieg das schon hin.", flüsterte sie. Lelya stand auf und umarmte Nadja noch einmal fest. Halbherzig drückte Nadja auch ihre Mutter und sah ihr dann hinterher. "Bis bald, Joe.", verabschiedete se sich. Dann war Lelya verschwunden und mit einem flauen Magen, sah Joe Nadja an. "Was ist passiert?", fragte er gequält. Was, wenn die Psychiaterin Nadja geraten hatte, die Beziehung zu beenden? Wurde das hier jetzt der Abschuss?

2 Kommentare:

  1. Der liebe Joe macht sich ja wirklich verrückte Gedanken! Um so erleichterter wird er sein, wenn er hört worum es geht. Und dann gleich wieder schockiert, weil er wohl ganz froh war, nichts näheres zu wissen.
    Hoffentlich fühlt Nadja sich dann endlich etwas leichter.
    LG
    Kay

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  2. Joe ist schon etwas verrückt, dass er denkt Nadja will Schluss machen. Nadja wird ihn jetzt mehr denn je brauchen.

    Und was hat James denn nu schon wieder vor? *grummel* Hoffentlich kriegt der noch so was von Ärger ;-).

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