Perfekter Plan

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Ashley kam ein wenig zu spät zum Abendessen. Das hatte sie mit voller Absicht so eingefädelt, denn ihr Vater hielt es sehr strick mit einer Regel, dass wer zu spät kam, nicht am Tisch essen durfte. Regelmäßig wurde sie mir ihrem Teller aufs Zimmer geschickt anstatt am Familientisch zu sitzen. Doch genau darauf legte sie es heute an. Sie hatte keine Lust bei ihren Eltern zu sitzen und auf heile Familie zu machen.

Was Mary über die Aktion ihres Vaters gesagt hatte, hatte sich festgesetzt. Er war ein Idiot. Es war unendlich dumm gewesen, zu versuchen seinen Chef auf diese Weise zu erpressen. Außerdem hatte er auf diese Weise sogar Nadjas Glück aufs Spiel gesetzt. Ihm ging es nur darum, Geld daraus zu schlagen, das Nadja eigentlich zu jung war für Joe. Dass die beiden glücklich miteinander sein könnten, hatte er dabei gar nicht in Betracht gezogen. Und das stieß ihr immer ärger auf. Auch die Tatsache, dass er ihre Freundschaft dabei ignoriert oder sogar aufs Spiel gesetzt hatte, ließ sie wütend werden.

Zu Hause erwartete sie die frostige Miene ihres Vaters und sie gab sich Mühe zerknirscht zu wirken. "Der Verkehr war ziemlich dicht.", stammelte sie eine Entschuldigung hervor. "Du weisst genau, wie der Verkehr um diese Zeit ist und du weisst, wann wir essen!", erklärte James trocken. Maud machte einen Teller fertig und drückte Ashley Besteck dazu in die Hand. "Du kannst auf deinem Zimmer essen.", erklärte sie dazu. Ashley machte ein geknicktes Gesicht. "Aber Mama, Papa?", sagte sie etwas bettelnd. Jetzt durfte sie nur nicht zu viel geben. Nachher ließen die sich noch darauf ein.

"Auf deinem Zimmer.", bestätigte ihr Vater allerdings trocken. Ashley gab sich noch einen Divenhaften Abgang und huschte dann die Treppe hinauf. Sie hatte schon an den Gesichtern ablesen können, dass die beiden immer noch stritten. Und so wenig sie gerade neben ihrem Vater sitzen wollte, so wenig wollte sie auch zwischen ihren streitenden Eltern sitzen. Sie machte es sich auf ihrem Bett bequem und schaltete den Fernseher leise ein. Das durften die Eltern nicht mitbekommen, denn Fernsen war beim Essen verpönt. Als sie sicher sein konnte, dass niemand heraufkam, zog sie den Teller heran und begann zu essen.


"Wie praktisch, dass wir sie raufschicken konnten.", grinste Maud ihren Mann an. Der nickte. "Sie hat den Fernseher an. Aber da habe ich jetzt keine Lust drauf." Maud griff nach seiner Hand und streichelte sie sacht. "Wir werden das hinbekommen und dann sind die Geldsorgen auch wieder vorbei." Er drückte ebenfalls nach ihre Hand und befreite sich dann aus dem liebevollen Griff um weiter zu essen. "Dein Plan ist einfach perfekt.", lächelte er sacht zu seiner Frau. Es tat unglaublich gut, sie an seiner Seite zu wissen. Er hätte sie von Anfang an einweihen sollen.