Montag, 28. April 2014

Dilemma

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary und Sascha genossen das Wochenende in vollen Zügen. Sascha war immer noch nicht komplett in der Zeitzone angekommen. Neun Stunden zu überbrücken waren ein harter Brocken und so hatte Mary zwischendrin genügend Zeit, sich auch mit ihrer Lernerei zu beschäftigen und auch ihre Hausarbeiten für das College zu erledigen. Die eigentlich Hausarbeiten im Haushalt dagegen litten sehr und am Sonntag Nachmittag stapelten sich bereits die Pizza-Kartons in der kleinen Küchenecke.

Sascha nahm sich des Problems an, während Mary an einem Aufsatz schrieb und so sah gegen Abend die Wohnung wieder annehmbar aus, nachdem Pizzakartons, Unmengen von Taschentüchern und Kondomen entsorgt waren und auch das Bett frisch bezogen war. Mary hatte das mit einem Augenzwinkern kommentiert, dass es ohnehin nicht lange dauern würde, bis sie auch diese Laken wieder eingesaut hätten, doch das Gefühl im frisch bezogenen Bett nackt herumzuliegen war ein sehr angenehmes.

Für Montag stand endlich der Arzttermin an und Mary hoffte sehr, dass es eine schnell wirkende Möglichkeit gab, eine alternative Verhütung anzuwenden. Bei Analsex verzichteten sie jetzt schon das ganze Wochenende auf Kondome und das Gefühl fand sie so viel intensiver, dass sie es endlich auch 'richtig' erleben wollte.

Sie hatten für das Wochenende eigentlich Ausflüge und sonstiges geplant, doch weiter als zur Taco-Bude an der Ecke, wo sie sich einmal in Schlabberklamotten für ein Mittagessen hingesetzt hatten, waren sie nicht gekommen. Mary hatte die Anzahl der Orgasmen nicht mehr gezählt, die sie gehabt hatten. Wie die Tiere fielen sie alle Nase lang wieder über einander her. Zwischendurch redeten sie viel. Sascha erzählte von seinem Studium, und wie er es geschafft hatte, einfach so eine ganze Woche Ferien zu ergattern. Mary erzählte von ihrem Job und wie ihre Leben nun in eigener Wohnung und selbstbestimmt lief. Leider verliefen alle Bemühungen von Sascha, einen Studienplatz in Amerika zu finden, bislang im Nichts, doch sie beide waren sich sicher, dass sie es schon schaffen würden.

Für die Woche und vor allem das nächste Wochenende nahmen sie sich vor, doch auf jeden Fall etwas zu unternehmen. Und auch Sascha nahm sich vor, an den Tagen, wo Mary ohnehin Arbeiten oder Studieren war, schon einmal ein paar Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Er hatte ja eigentlich vorgehabt, Land und Leute besser kennen zu lernen. Doch bislang war er ja kaum aus der Wohnung gekommen. Das sollte sich noch ändern.

Womit Mary am meisten haderte, war die Frage, ob sie Sascha ihren Eltern vorstellen sollte. Nach dem Urlaub hatte sie von Sascha nicht als etwas wirklich ernsthaftes erzählt. Sie hatte keine Lust auf die Vorträge und Ausfragerei ihrer Mama gehabt. Somit war sie für ihre Eltern offiziell eigentlich solo. Und jetzt gleich mit einem Kerl anzukommen, der sie immerhin aus Deutschland besuchte, war irgendwie schwierig. Dennoch fühlte sie sich ihren Eltern gegenüber unehrlich, wenn sie es nicht tat. Doch über das Wochenende verschob sie die Lösung für dieses Dilemma vor sich her.

2 Kommentare:

  1. Ich will gar nicht darüber nachdenken, wie oft ich meinen Eltern nichts von möglichen festen Freunden erzählt habe. In den meisten Fällen war ich im Nachhinein froh, es nicht getan zu haben. Und in allen Fällen habe ich mich auch seltsam gefühlt. Ich glaube, das hängt mit dem Erwachsenwerden zusammen. Eltern müssen nunmal nicht alles wissen. Und trotzdem hat man das Gefühl, man muss es ihnen berichten. Mary wird schon den für sie richtigen Weg finden. Und irgendwann hat sie auch das Selbstbewusstsein, ihrer Mutter die Stirn zu bieten, wenn der versteckte Vorwurf kommt: "Ach, das hattest du uns gar nicht erzählt!" Stimmt, Mama... überleg mal warum!

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  2. Ich habe mich auch immer schlecht gefühlt wenn ich meinen eltern nichts erzählt habe. aber meine mutter hat sowiso immer gleihc gemerkt wenn was los war. das ist irgendwe so ein übernartürlicher mutterinstinkt
    LG Lars

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