Mittwoch, 18. August 2010

Reich sein

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja genoss den zweiten Schultag noch mehr als den Ersten. Die Lehrer waren Aufmerksam und freundlich. Mitschüler halfen ihr, wenn sie nicht weiterkam und mit jeder Stunde kam sie besser zurecht. Zur 'Gang' der Mädchen zu gehören gefiel ihr auch sehr gut.


Natürlich lernte sie auch noch viele andere Leute kennen. Aber mit Gretchen, Linda, Ashley und natürlich Mary verbrachte sie jede Pause. Auf dem Campus des Schulgeländes gab es reichlich gemütliche Ecken, wo man sich in kleinen Gruppen zusammensetzen konnte. Hiervon machten viele Schüler Gebrauch.

Am nächsten Morgen bat Nadja schon beim Frühstück Geoffrey um eine Thermoskanne mit Kaffee und fünf Becher. "Ich werde sehen, was ich tun kann.", antwortete er etwas ausweichend. Er hatte keine Ahnung, ob es solche Sachen in der Küche geben würde.

Wie immer, war Nadja mit Joe zusammen aufgestanden. Sie würde erst in zwei Stunden in die Schule fahren müssen. Aber das gemeinsame Frühstück mit Joe ließ sie sich nicht nehmen. "Was willst du denn mit einer Thermoskanne Kaffee? Zieh dir in der Schule doch welchen am Automat?", schlug er vor. "Ist nicht nur für mich. Ist für uns Mädchen. Morgens, wenn wir uns an der Tribüne treffen.", erklärte Nadja.

Joe zuckte die Schultern. "Dann fahr doch unterwegs beim Starbucks ran und hol einfach fünf Kaffee?" Nadja schluckte etwas. Wie sollte sie erklären, dass die anderen Mädchen keine Taschengeldbudgets in ihrer Höhe haben würden und es nicht in Frage kam jede Woche 20 bis 30$ für Kaffee auszugeben. "Ich glaub das wäre nicht fair?", sagte sie vorsichtig. Joe schaute interessiert. "Nicht fair?", fragte er etwas verwirrt.

Noch mal schluckte Nadja. "Weißt du wir machen das reihum.", versuchte Nadja sich zu erklären. "Und ich möchte da nicht einen Standard setzen, den die anderen nicht halten können." Er sah sie beeindruckt an. "Das ist sehr bescheiden und wirklich sehr fair.", nickte er nach einer kurzen Pause.

Nadja drückte sich an ihn und streichelte seine Brust. "Irgendwie ist es schön, reich zu sein, aber ist auch nicht immer ganz einfach.", sinnierte sie und legte ihren Kopf an seine Schulter. "Aber man kann trotzdem ganz gut so leben.", kicherte er zurück und streichelte ihren Kopf.

Geoffrey räusperte sich als er den Raum betrat und Nadja und Joe lösten sich voneinander. "Maricruz macht Ihnen ein Kaffeepaket fertig.", erklärte er. "Wenn Sie noch mal mit ihr selbst sprechen mögen, dann können Sie ihr sagen, was genau sie benötigen.", zog er sich dann sofort aus der Verantwortung. Nadja nickte: "Prima. Mach ich."

Joe schaute auf die Uhr und spitzte die Ohren. "Die Limousine ist da. Ich muss ohnehin los." Er gab Nadja einen sachten Kuss und verabschiedete sich. Nadja saß noch am Frühstückstisch. Die Ellenbogen auf den Tisch gestützt, den Kopf darauf gelegt und sah ihm nach.

1 Kommentar:

  1. Wirklich fair. Und schon kommt das neue Selbstbewusstsein hoch. Vor kurzem noch hätte sie erst Joe gefragt, ob sie überhaupt Kaffee mitnehmen darf. Nun ordert sie ihn einfach. Mal sehen, wohin das führt :-)

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