Montag, 2. August 2010

Endlich

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es dauerte eine Weile, bis Nadja verstanden hatte, wie eine Kreditkarte funktionierte. Und sie fühlte sich merkwürdig als sie endlich kapiert hatte, dass Joe ihr ein Limit von 3000$ im Monat eingeräumt hatte. Und es kostete sie dann tatsächlich noch einmal erheblich Überwindung ihren Plan auch umzusetzen.

Doch als der Umschlag mit den 7500 in der Bank eingetauschten Hrywnja schließlich an den Expressboten übergeben war kam ein Grinsen in ihr Gesicht. Zwar spürte sie nach wie vor die Abhängigkeit von Joe, aber ihrer Mutter so helfen zu können gab ihr ein gutes Gefühl.

Kaum 36 Stunden später aber tausende Kilometer entfernt öffnete Nadjas Mama fassungslos den Umschlag und las den Brief. Für einen Augenblick überlegte sie, das Geld einfach wieder zurück zu schicken. Aber dann schließlich gewann die Freude die Oberhand. Und auch die Bitte ab jetzt Express-Marken für Briefe zu verwenden würde sie nur zu gern erfüllen.

Jeden Abend probierte Nadja es wieder, das Handy zu erreichen. Sie hatte im Internet sehen können, dass der Umschlag korrekt ausgeliefert worden war. Sogar den Abdruck der Unterschrift ihrer Mutter konnte sie sich anzeigen lassen. Aber das Handy wollte einfach nicht klingeln. Wieder wurde sie unruhig und Joe hatte alle Mühe sie davon zu überzeugen, dass das Anstellen des Stroms sicherlich ein paar Tage dauern würde. Und ja auch das Handy erst noch geladen werden müsste.

Derweil lernte Nadja weiter fleißig für die Schule und auch die Fahrschule. Aber jeden Abend drückte sie verzweifelt auf den Tasten des Telefons herum um endlich die Stimme ihrer Mutter zu hören. Nach vier Tagen war es endlich soweit. Fast hatte Nadja schon die Hoffnung aufgegeben und wollte beinahe ein neues Handy schicken lassen. Einmal mehr wählte sie die Nummer und wollte reflexartig schon nach dem ertönen der Ansage auflegen als sie plötzlich das Freizeichen hörte.

Mit zitternden Fingern hielt sie den Hörer fest und als das "Ja hallo?" ihrer Mama ertönte entfuhr Nadja ein freudiges Quietschen. So laut, dass auf der anderen Seite der Erde Mama das Handy vom Ohr weghalten musste.

Als Nadja endlich zur Besinnung gekommen war redeten sie fast eine Stunde lang. Erst als das Handy mit einem Piepsen signalisierte, dass der Akku bald leer sein würde verabschiedeten sie sich. An diesem Abend schlief Nadja so zufrieden ein, wie schon ewig nicht mehr. Ihrer Mama geholfen zu haben gab ihr ein gutes Gefühl. Auch wenn es nicht ihr eigenes Geld war.

1 Kommentar:

  1. Na endlich!
    Jetzt kann sie sich sorgenfrei der Schule widmen und ihrem Führerschein. Und Mama gehts auch wieder besser. Sehr schön.

    Jetzt bin ich mal gespannt, wie gut sie für die Schule gelernt hat und ob sie aufgenommen wird. Dann wirds wieder spannend. Schließlich kreuzen dann eine Menge anderer, neuer Menschen ihren Weg.

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.