Gut beschützt

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es klingelte nur zweimal, dann meldete sich Felix Stimme am Handy: "Nadja, was kann ich für dich tun?"

Nadja musste erst mal tief lufthohlen. Der Schock des Überfalls saß tief und immer noch pochte ihr Herz ein wenig. "Hi Felix. Mich verfolgen zwei Typen und Mikja, der meine Limousine fährt, sagt das wären meine Bodyguards." Felix schnaubte hörbar. "Wie kommt er dazu?" Die Stimme war hörbar gereizt. "Nun, man hat mir die Handtasche geklaut. Und die beiden Typen haben sie wieder zurückgebracht. Aber die folgen mir angeblich schon seit dem Flughafen. Und der Fahrer gibt ihnen Zeichen, damit sie uns besser folgen können." Felix beruhigte sich wieder etwas: "Nun, er hat recht. Es sind deine Bodyguards. Und ehe du dir Sorgen machst. Ich habe sie bestellt."

Jetzt war es an Nadja aufzuatmen. "Aber warum? Und warum hast du mir nichts gesagt?" Felix überlegte kurz wie er das wohl am besten formulierte: "Warum hast du mir ja nun grade selbst gesagt. Du warst noch nie in New York und offensichtlich hast du deine Guards ja auch gerade eben gebraucht. Sonst wäre jetzt deine Handtasche mit allem, was darin ist weg. Du brauchst nicht glauben, dass dir ein normaler New Yorker bei so was helfen würde. Außerdem haben viele unserer Mädchen eine Vergangenheit die mit organisierter Kriminalität zu tun hat. Auch wenn von der Seite normalerweise wenig zu befürchten ist, so setzen wir hier einfach nichts aufs Spiel. Es ist sicherer, wenn jemand auf euch aufpasst. Es ist Standard. Jede von euch bekommt Bodyguards, die auf sie aufpassen."



Nadja hatte dem Vortrag beeindruckt gelauscht: "Das erklärt aber nicht, warum du mir das nicht gesagt hast." Felix kicherte: "Eigentlich ist das auf der Insel kein Geheimnis. Ich habe nicht dran gedacht und auch nicht gedacht, dass es wichtig sein könnte. Und außerdem sind die Bodyguards angewiesen es so zu tun, dass sie nicht auffallen. Nicht mal dir."

"Aber ich hab sie bemerkt.", kicherte Nadja nicht ohne einen gewissen Stolz. "Im Einkaufszentrum hab ich den einen immer wieder um mich rumschleichen sehen. Der war mir total unheimlich. Ich hab schon gedacht das wär' nen Ladendetektiv oder so." Felix stieß einen beeindruckten Pfiff aus. "Das hat noch keine geschafft. Du hast eine bemerkenswerte Auffassungsgabe. Aber wie gesagt. Du brauchst dich nicht um die zu kümmern. Die passen auf dich auf. Nicht umgekehrt. Versuch nur nicht ihnen wegzulaufen." Nadjas Wangen röteten sich. "Im Einkaufszentrum hab ich das versucht. Weil der mir so Angst gemacht hat." "Du hast es ja offensichtlich nicht geschafft. Was wieder dafür spricht, dass die Jungs eigentlich einen ganz guten Job machen."

Nadja gab ihm recht und legte nach ein bisschen Gequatsche schließlich auf. Mikja hatte kein Wort verstanden, schließlich war das Gespräch auf Deutsch gewesen: "Und? Hast du etwas heraus bekommen?", wollte er wissen. Sie nickte: "Ja. Man hat nur vergessen es mir zu sagen."

Sie fühlte sich merkwürdig wohl und drückte sich behaglich in den Sitz. Thorsten Stahl gab wirklich sehr gut acht auf seine Sammlung. Und nichts könnte ihr passieren. Nicht mal ein Handtaschendieb kam weit. Man würde sie vor allem beschützen. "Bringst du mich zum Hotel?", bat Nadja dann. "Natürlich."

Die Bodyguards machten nun weniger Anstalten sich zu verstecken. Als sie vor dem Hotel ausstieg standen sie recht offen auf dem Bürgersteig und beobachteten die Umgebung. Nadja flitzte in ihr Zimmer und breitete ihre Einkäufe auf dem Bett aus und begann die $-Preisschilder abzuknibbeln.