Dienstag, 9. März 2010

Immer noch Paranoia

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Vergnügt ging Nadja von einem Geschäft zum nächsten. Sie hatte heute im Hotel gut gefrühstückt und war danach von Mikja zu einer 'Mall' gebracht worden. Sie hatte zwar keine Ahnung, was das sein sollte aber Mikja hatte versprochen dort könnte man bestens einkaufen. Und er hatte nicht zuviel versprochen.

Lässig trug Nadja ihren Rucksack über einer Schulter und ließ das bombastische Angebot auf sich wirken. In diesem Einkaufszentrum gab es wirklich alles. Seit über einer Stunde irrte sie darin umher. Gut, dass es Lagepläne gab sonst hätte sie sich hoffnungslos verlaufen. Gekauft hatte sie noch nichts. Aber sie hatte feste Pläne. Schmuck wären prima Mitbringsel. Die könnte es in jedem Land geben und niemand könnte auf die Idee kommen, dass sie aus New York anstatt aus Kassel stammten.



In einem Juwelierladen kratzte sie all ihre Englischkenntnisse zusammen und suchte für ihre Mutter zwei hübsche Ohrringe mit Glitzersteinen aus. Für ihre Schwester entschied sie sich für eine schmale Kette mit einem herzförmigen Anhänger. Beides wurde verpackt und an der Kasse deutete die Verkäuferin auf den Gesamtbetrag: 312,45$. Nadja hatte keine rechte Vorstellung wie viel Geld das wäre. Zuerst wollte sie nach dem Bargeld greifen. Aber dann blickte sie auf die Kreditkarten in ihrem Etui. Wie das wohl funktionierte? Aber das musste doch die Verkäuferin wissen. Nahmen die hier überhaupt Kreditkarten? Noch während sie sich das fragte, fielen hier die vielen Symbole auf, die auf dem Kassentisch aufgeklebt waren. Eines davon hatte sie schon mal gesehen. Es war das VISA-Symbol und sie hatte eine solche Kreditkarte.

Zögerlich nahm sie sie heraus und reichte sie der Kassiererin. Ihr Herz schlug bis zum Hals. Es war das erste mal, dass sie etwas kaufte und nicht mit Bargeld bezahlte. Mit einem freundlichen Nicken wurde die Karte entgegengenommen. Nur Augenblicke später legte die Dame einen Kugelschreiber auf dem Tresen und einen Zettel dazu. Nadja schaute darauf. Die Summe war eingekreist. "Please sign.", kam die knappe aber höfliche Aufforderung. Nadja unterschrieb den Zettel. Die Kassierein verglich kurz den Zettel mit der Unterschrift auf der Kreditkarte und gab dann den Kassenzettel und die Kreditkarte zurück. Zu guter letzt reichte sie ein Tütchen mit dem Schmuck darin herüber. "Thank you. And have a nice day.", wurde Nadja verabschiedet.

Als sie den Laden verlies klopfte ihr Herz immer noch. Das war ja ganz einfach. Und mit diesem Stückchen Plastik konnte sie jetzt kaufen wozu sie Lust hatte? Langsam kam Schwung in die Sache und Nadja wurde von der Kauflaune gepackt.

Für ihren Bruder kaufte sie ein cooles T-Shirt. Und für ihren Vater eine schöne Pfeife. Auch der sollte etwas bekommen. Sie wollte ihm verzeihen, wenn er auch ihr verzeihen würde. Zu guter Letzt kaufte sie selbst sich an einem Schnellimbiss noch einen Burger mit Pommes Frites. Hier wollte man allerdings "Cash. No Cards!" und Nadja griff zu ihrem Bargeld.

Als sie auf der Bank saß um ihr Essen zu verputzen betrachtete sie die Menge. Und zum vierten Mal an diesem Tag fiel ihr der Typ mit dem Eierkopf in dem schwarzen Anzug auf. Wieso war der immer in ihrer Nähe? Dieses Einkaufszentrum war doch so riesig? Folgte der ihr? Jetzt gerade saß er ebenfalls auf einer Bank ein Stückchen weiter weg. Nadja beschloss das besser im Auge zu behalten und einen Verfolger abzuschütteln. Die Große Uhr an der Wand verriet ihr, dass sie in 10 Minuten mit Mikja am Nordausgang verabredet war. Sie warf die Verpackung in einen Mülleimer und schlenderte los. Allerdings in die falsche Richtung.

Dann versteckte sie sich hinter einer Säule und linste zu dem Typen. Der war tatsächlich aufgestanden und ging nun in ihre Richtung. Was will der denn von mir? Was soll das?

Nadja tänzelte leicht um die Säule herum und als er an ihr vorbei war lief sie schnurstracks los in die richtige Richtung. "Den bin ich los!", murmelte sie vor sich hin und flitzte das elend lange Gebäude hindurch zum Nordausgang. Lachend hüpfte sie die Treppen hinunter und stieg zu Mikja in den Wagen. "Na du hast ja gute Laune.", sagte der als er ausparkte. "Ja. Ich hab tolle Sachen bekommen." Sie legte die Tüten auf den Rücksitz.

Als der Wagen losfuhr warf Nadja noch einen letzten Blick auf das riesige Einkaufszentrum. In der Türe stand der Eierkopf mit dem Schwarzen Anzug und sah ihr nach. 'Pech gehabt.', dachte Nadja schadenfroh.

1 Kommentar:

  1. Und wo ist der Zweite? Im Auto? Was sind das denn für Stümper? Wieso haben die beiden keine unauffälligen Sonnenbrillen? Ich will, dass sie aussehen wie Men in Black!

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