Sonntag, 17. Februar 2013

Hilfeschreie

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Lelya stieg zügig die Treppe hinter der Polizistin hoch, die so schnell aus ihrem Blickfeld verschwunden war, dass es ihr fast den Atem verschlagen hatte. Endlich kam sie im dritten Stock an, doch es war nichts zu hören. Keine Diskussion, kein Sreit, kein Gebrüll. Vorsichtig bog sie aus dem Treppenhaus in den Flur ein und schaute um die Ecke. Doch der Flur lag wie ausgestorben vor ihr.

Sie war der festen Überzeugung gewesen, Mykola würde sich nun mit Maria in der Wohnung verschanzen. Doch mit dieser Einschätzung lag sie nun zweifelsfrei falsch. Die Wohnungstür war normal abgeschlossen und die Wohnung war leer, wie sie nach kurzer Durchsicht der Räume feststellte. Auf dem Bett in Marias Zimmer lag immer noch der offene Koffer in den sie hastig ein paar Sachen gestopft hatte. Bei dem Anblick gruselte es Lelya ziemlich.

Doch von Maria, Mykola und auch der Polizistin, welche so eifrig hinauf gerannt war, war nun keine Spur mehr zu sehen. Die drei konnten sich doch nicht in Luft aufgelöst haben? Verdutzt ging sie wieder auf den Flur und schaute sich um. Angestrengt versuchte sie herauszufinden, wohin wohl Mykola versucht haben könnte, zu entkommen. Ihr Blick fiel auf das Fenster zur Feuertreppe und sie ging hinüber. Da vernahm sie stark gedämpft Hilfeschreie.


Susan sprintete, die steilen Treppenstufen so schnell sie konnte, hinauf. Dem Blick immer nach oben gerichtet um zu erhaschen, in welche Richtung der Kerl sich davon machen würde, wenn er oben angekommen war. Derweil sprach sie, so gut es möglich war, in ihr Mikro. "Wenn Verstärkung da ist, schick jemand zur Feuertreppe Eingang zweiter Stock. Da hockt das Mädchen völlig panisch. Die hat Höhenangst. Der Verdächtige flieht jetzt nach oben. Der will über die Dächer!" In der Lobby krächzte Charles Funkgerät. "Alles klar! Verstärkung ist unterwegs.", verkündete er.

Charles ging durch die Hintertür hinaus und verkeilte sie mit einem Ziegelstein, der dort für diesen Zweck bereit lag. Wenn der Typ über das Dach flüchtete, würde er eh nicht mehr in der Lobby herauskommen, somit konnte er seine Posten auch verlassen. Kaum, dass er aus dem Haus getreten war, drangen markerschütternde Hilfeschreie an sein Ohr. Er ging ein paar Schritte von der Fassade weg und richtete den Blick nach oben. Das Mädchen hockte im zweiten Stock und musste wirklich panische Angst haben.

"ES KOMMT GLEICH JEMAND! KEINE ANGST! BLEIB WO DU BIST!", rief er hinauf. Die Hilfeschreie verstummten und es war nur noch ein Wimmern zu hören. Doch auch das ließ Charles immer noch sich schütteln. Dann schaute er sich die Häuser an und überlegte, wo er den Mann wohl unten in Empfang nehmen könnte. Doch aus diesem Blickwinkel war nicht viel zu sehen.

1 Kommentar:

  1. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich eine Mutter nun von nichts auf der Welt abhalten lassen wird, ihr Kind da wegzuholen. Viel spa beim Klettern, Lelya.
    Maria wird lange daran knabbern, dass ibr Vater versucht hat sie zu entfuehren. Er hat sie belogen und nicht nur das, er hat sie in ihrer Not sich selbst ueberlassen. Er hat sich gefuehlsroh und gemein verhalten. Nicht nur, dass sich hoffentlich endlich ihre Einstellung ihrem Vater gegenueber aendert... vielleicht wird sie eine traumatische Hoehenangst entwickeln. Die Therapeuten duerfen sich freuen.

    Und Mykola? Wie gross ist sein Vorsprung? Ob sie ihn wohl schnappen?

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