Mittwoch, 13. Februar 2013

An der Feuertreppe

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Die alte Dame schaute Mykola und Maria verdattert hinterher. "Maria, wo willst du hin?", rief sie den beiden hinterher. Sie hatte nicht verstanden, welche Worte die beiden gewechselt hatten, da es auf ukrainisch gewesen war. "Feuertreppe!", rief Maria nur und ließ sich von ihrem Vater hinterher schleifen. Bei dem Versuch sich zum Rufen kurz umzudrehen, wäre sie fast gestolpert.

"Was ist los Papa?", hechelte Maria. "Warum rennen wir weg? Was will die Polizei?" Sie waren mittlerweile am Ende des Flurs angekommen und Mykola sah sich hektisch nach dem Öffnungsmechanismus für das Fenster um. Es hatte keinen Griff, aber hinter dem Fenster war deutlich die Feuerleiter zu erkennen, die wohl irgendwo im Hinterhof enden musste, wenn er sich nicht vertan hatte.

Endlich fand er den Hebel an der Seite, der den Fensterflügel entriegelte, so dass man es öffnen konnte. Sofort dröhnte der Lärm der Straße hinein. "Was ist los Papa?", motzte Maria eindringlich und riss sich von seiner Hand los. Sicherheitshalber machte sie sofort noch einen Schritt zurück. Mykolas Gedanken rasten. "Mein Visum...", begann er verdattert.

Während er redete streckte er bereits den Kopf aus dem Fenster und versuchte auszumachen, wo die Feuerleiter endete. Ärgerlicherweise endete sie genau über dem Hinterausgang, so dass er dort vermutlich den Polizisten in die Arme laufen würde. Doch das Haus grenzte mit einer kleinen Spalte nur an das Nachbarhaus. Vielleicht konnte man dort hinüber und der Polizei vom Nachbarhaus aus entkommen?

"Was ist mit deinem Visum? Ist es jetzt schon abgelaufen? Meins war damals drei Monate gültig.", meinte Mara halb verärgert und halb verdutzt. "Ich habe nur ein Kurzvisum bekommen, weil ich ja mit dem Schiff gekommen bin. Das ist so für Leute die eigentlich Matrosen sind.", fantasierte er sich zusammen, "Deshalb ist es schon ein paar Tage abgelaufen und die Polizei sucht nach mir."

"Aber du willst doch ohnehin heute weg? Was sollten sie denn tun, wenn du eh zum Flughafen willst? Sie würden dich höchstens begleiten.", meinte Maria versöhnlich, "Und dann kannst du ja heute schon voraus fliegen. Mama hat gesagt, sie kauft mir ein Ticket und ich kann in ein paar Tagen hinterher kommen.", erklärte sie nun fest. Mykola hatte seine Beine schon über die Brüstung geschwungen. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht!", meinte er hämisch.

1 Kommentar:

  1. Dass Mykola überhaupt die Zeit und den Kopf findet, ihr zu antworten, muss ich ja schon wieder respektieren *lach* Ich hätte jetzt gerade keine Nerven!

    Maria sollte spätestens jetzt aber schon mal richtig skeptisch werden. Das ist ja alles doch insgesamt ziemlich seltsam und immerhin hat er sich auch noch die Haare gefärbt und den Bart abgenommen. Maria schaut doch sicherlich auch Filme, in denen Menschen das machen, wenn sie sich verstecken wollen?
    Ach, ich muss schnell weiterlesen... der einzige Vorteil, wenn man mal einen Tag verpasst hat: man kann gleich zwei Kapitel lesen *ins nächste flitzt*

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