Freitag, 21. Februar 2014

Verdient

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Und wie findest du die Wohnung?", wollte Joe beim Abendessen wissen. Mary war auch da und die Mädchen waren nicht sicher, an wen die Frage gegangen war. So schauten sie sich kurz an. "Ich hab Fotos!", meinte Mary stolz und zog ihr Handy aus der Tasche. Joe grinste vergnügt. Wenig später rutschte das Handy über die Tischdecke und Joe blätterte die Fotos durch.

Die Einrichtung war recht geschmackvoll zusammengestellt. Mary hatte sich bei IKEA eine bezahlbare Ausstattungslinie ausgesucht und alle fehlenden Möbel von dieser Linie gekauft. Es passte sogar halbwegs zu den Sachen, die schon in der Wohnung vorhanden gewesen waren. Die Farben waren nicht Joes Fall doch beeindruckt schob er das Handy zurück. "Wenn ich da an meine erste Bude denke.", kicherte er.

Mary und Nadja schauten fragend. "Was war deine erste Bude?", wollte Nadja wissen. "Am MIT. Ein Zimmer im billigsten Wohnheim. Es war ungefähr so groß wie dein Schlafzimmer, wenn ich das hier richtig sehe. Und ich habe es mir mit meinem Mitbewohner teilen müssen. Wir hatten zu zweit nur einen Kleiderschrank. Keine Küche sondern nur eine alte Herdplatte, die man auf den Schreibtisch stellen konnte. Manchmal haben wir darauf Pizza gemacht. Oder mit einem Bügeleisen Grillkäse."

Die Mädchen sahen ihn ziemlich verstört an. "So hast du gewohnt?" "Es war eine super Zeit! Gespült haben wir mit feuchten Tüchern. Und wenn das nicht gereicht hat, haben wir die Sachen im Waschraum gespült, wo wir uns morgens rasiert haben." "Nicht dein Ernst!", meinte Mary mit offenem Mund. "Aber wohl mein Ernst.", nickte Joe fest. "Dann bin ich ja zum richtigen Zeitpunkt eingezogen.", kicherte Nadja.

"Ich hatte nicht das Glück, dass du hast. Meine Eltern haben mein College bezahlt. Und obwohl ich schon ein Stipendium bekommen hatte, war es immer noch teuer. Da war für ein schickes Wohnheim kein Geld mehr übrig. Solche Werkverträge gibt es erst seit ein paar Jahren. Als ich anfing, kam das gerade erst auf." Mary nickte und fühlte einmal mehr, wie viel Glück sie gehabt hatte. Natürlich hatte sie den Arbeitsvertrag durch ihre Leistung im Praktikum erhalten. Doch ohne Nadja wäre sie an so ein exklusives Praktikum zumindest wohl nicht gekommen. "Danke nochmal.", nickte sie. "Du hast dir das verdient. Die Entscheidung habe nicht ich gefällt, sondern die Personalabteilung."

2 Kommentare:

  1. Tja nadja kann sich wirklich glücklich schätzen nicht mit 2 männern in einem raum leben zu müssen:)
    ich bemühe mich übrigens wieder öfter hier zu kommentieren und in letzter Zeit gelang mir dass auch ganz gut auch wenn ich ab und zu mein kürzel vergessen habe:) LG Lars

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  2. Es ist gerade die richtige Mischung aus Beziehung und eigener Leistung, die Mary nach vorne gebracht haben. Es wäre unbefriedigend für sie, wenn ihr alles ohne Anstrengung in den Schoss fiele, aber so einen kleinen Stubser wie das Vitamin B zu Joe kann jeder mal gebrauchen. Jetzt liegt es an Mary, sich auch zu beweisen.

    Ach und Lars: dass du kommentierst, finde ich große Klasse! So ist es doch für alle Beteiligten viel schöner und auch interessanter! :)

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