Montag, 3. Februar 2014

Auf dem Gang duschen.

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja schüttelte sich heftig und düste schnell wieder davon. Sie war froh, dass ihr Auto aus dieser Gegend weg kam. Zielgerichtet steuerte sie das nächste Fast-Food-Restaurant an. "Hast du Hunger?", fragte Mary überrascht. "Nein. Ich muss Pipi und habe das dringende Bedürfnis, mir die Hände zu waschen.", sagte Nadja und huschte aus dem Auto. Als Alibi kaufte sie zwei Kaffee zum Mitnehmen, nachdem sie sich auf der Toilette erleichtert hatte.

"Eine gute Sünde. Kein Wort zu Joe.", erklärte Nadja und reichte Mary ihren Becher. Mary feixte etwas und zwinkerte dann aber, während sie den ersten Schluck von ihrem Getränk nahm. Auf dem Parkplatz saßen sie ein paar Augenblicke schweigend beieinander. "Boah war das eklig.", brach Mary schließlich das Schweigen. "Oh ja!", pflichtete Nadja sofort bei. "Da wird es auf einmal wieder total attraktiv daheim zu wohnen."

Nadja konnte, speziell nach dem vergangenen Abend, Marys Drang sich aus dem Elternhaus zu lösen nur zu gut verstehen. Doch sie wollte ihre Freundin auch nicht in so einem Dreckloch sehen. "Kannst du nicht im Studentenwohnheim wohnen?", fragte sie vorsichtig. Mary schüttelte den Kopf. "Das kostet auch ein Heidengeld. Speziell für Studenten die schon Geld verdienen ist das besonders teuer. Das kostet dann fast schon mehr als eine Wohnung. Und man muss auf dem Gang irgendwo duschen gehen."

"Ich würde zehnmal lieber auf dem Gang duschen gehen, als in so einem Dreckloch zu wohnen!", gab Nadja zu bedenken. Mary seufzte. "Lass uns mal die nächste Wohnung ansehen.", bat Mary dann und schaute auf die Uhr, ob sie den Termin wohl einhalten konnte. Nadja zuckte die Schultern. "Wenn es da am Eingang wieder so aussieht gehen wir aber sofort wieder!", bestimmte sie. Mary nickte und las dann aus ihrem Handy die Adresse ab, welche Nadja ins Navigationssystem einprogrammierte.

Sie entfernten sich aus dem etwas herunter gekommenen Viertel durchquerten ein kleines Industriegebiet und fanden sich auf der anderen Seite in einem modernen Wohnviertel wieder. Zwischen drei und zehnstöckige Wohnungsbauten standen rechts und Links der Straßen. Auch wenn sie alle unterschiedlich waren, so gaben sie doch ein einheitliches Bild ab. Und die meisten davon waren noch nicht wirklich alt. Nadja sah sich etwas ungläubig um. "Wenn es da drüben für das Geld schon nur so einen Schuhkarton gab, was bekommst du dann hier angeboten? Eine Telefonzelle mit Klappbett?", fragte sie etwas perplex. Marys Gesicht hellte sich auf. Sie war in diesem Viertel noch nicht gewesen und war überrascht davon, wie gut es aussah. Ihre Hoffnung, die erste Wohnung sei nur ein Ausreißer nach unten gewesen, verfestigte sich.

1 Kommentar:

  1. Sicher gibt es massive Unterschiede bei den Wohnungen, sowohl in Schnitt als auch im Preis. Der eine Vermieter versucht Wucherpreise zu ergaunern, der andere nicht. Und ich kenne das amerikanische Mietrecht nicht. Gibt es überhaupt eines?

    Ich bin mal gespannt, was sie nun erwartet. Schlimmer kann es eigentlich nicht mehr werden oder?

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