Samstag, 22. Februar 2014

Auf Arbeit freuen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Auch ein Auto hatte Mary gefunden. Sie ließ auch keine Gelegenheit aus, zu betonen, dass es sich bei dem kleinen Flitzer um einen Importwagen handelte. Ein gebrauchter Toyota hatte für einen guten Preis den Besitzer gewechselt und Mary hatte ihn sofort angemeldet. Sie hatte schon gedacht, die Wohnung wäre der größte Schritt in die Freiheit gewesen. Doch das Auto gab noch einmal ein ganz neues Gefühl.

Der kleine Flitzer hatte wenig Leistung, eine deutliche Schramme auf der Beifahrertür und einen leicht eingedrückten Stoßfänger hinten, wo er einen leichten Auffahrunfall gehabt hatte, der nicht korrekt repariert worden war. Doch er war rot, was ihr herrlich gefiel und es war ihr eigener.
Auch schon vorher hatte es ihr nicht an Mobilität gemangelt. Sie hatte eine Monatskarte für den Bus, welcher in Seattle reichlich verkehrte. Es war nie ein Problem gewesen, eines der beiden Autos ihrer Eltern zu bekommen, wenn sie eines gebraucht hätte, wobei die Definitionen darüber, was es bedeutete einen Wagen zu 'brauchen', natürlich zuweilen auseinander gingen. Dennoch hatte sie sich nie beklagen können.

Doch jetzt gehörte ihr ein eigener Wagen. Ein kleiner Flitzer, der auf sie wartete, wenn sie ihn brauchte. Ein Autoschlüssel an ihrem Schlüsselbund. Das Gefühl der Freiheit war nie größer gewesen. In den ersten zwei Tagen verballerte sie mit Nadja zusammen fast eine gesamt Tankfüllung. So sehr machte es ihr Spaß in dem Wagen herumzudüsen. Und auch Nadja hatte Spaß daran. Gelegentliche Witze darüber, wer wen an der Ampel stehen lassen würde, waren natürlich an der Tagesordnung.

Mary konnte den Monatsbeginn kaum erwarten. Am College hatte sie schon alles erledigt. Sie hatte ihre Einschreibung vervollständigt und auch schon die ersten Literaturlisten besorgt. Auch die ersten Bücher schon besorgt und ausgeliehen und ihren Schreibtisch in der Wohnung auf diese Weise eingeweiht. Sie hatte zwar geschworen, dieser Schreibtisch würde jetzt ordentlich bleiben. Aber schon in den ersten Tagen landeten immer mehr und mehr Sachen darauf und Nadja gab schon ihre spitzen Kommentare ab.

Doch in dieser Hochstimmung war Mary das völlig egal. Der Montag würde vormittags auf dem Campus sein und nachmittags würde sie endlich ihr Büro einweihen. "Es gibt wohl keinen, der sich so aufs Arbeiten freut, wie du .", Nadja schließlich.

2 Kommentare:

  1. Das wird sich bestimmt noch geben. Aber arbeiten zu dürfen gibt schon ein Gefühl von Freiheit, weil man sein eigenes Geld verdient. Nebenbei noch studieren... was will man denn mehr?
    Mary hat richtig Glück, sie darf es jetzt nur nicht vermasseln und zu leicht nehmen. Und sicherlich werden Zeiten kommen, wo sie sich wünscht, mehr Zeit zu haben um zu lernen oder ein Problem auf der Arbeit schneller lösen zu können. Aber sie ist ein pragmatischer Mensch, sie wird das schon wuppen.

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  2. Ja...das ist Freiheit.
    ich weiß noch genau wie frei ich mich gefühlt habe.
    es ist einfach ein gefühl der unabhängigkeit welches mary da fühlt aber es ist mit einer menge arbeit verbunden.
    LG Lars

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