Auszugspläne

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Als Joe herein kam fing Nadja ihn an der Tür ab. Geoffrey hatte Mühe ein Kopfschütteln über Nadjas Aufzug zu unterdrücken. Früher hätte er sich bei sowas sehr unwohl gefühlt. Doch inzwischen würde er die Anstellung in diesem unkonventionellen Haus für nichts mehr aufgeben. Außerdem war die Tatsache, dass die Leidenschaft zwischen den beiden ja immer noch brannte, ein gutes Zeichen für einen sicheren Job.

Nadja hüpfte Joe fast auf den Arm, als er hereinkam. Geoffrey hatte nur noch kurz Zeit diskret mit der Tasche und der dünnen Jacke zu verschwinden. "Halloooo, schönes Mädchen. Das Angebot ist ja sehr lieb gemeint, aber meine Verlobte schwirrt hier irgendwo rum.", kicherte Joe albern und nahm sie aber sofort in den Arm. "Frechdachs.", sagte Nadja ebenso verspielt und boxte ihn kurz in die Rippen.

Wenig später saßen sie gemeinsam beim Essen und Nadja erzählte ausführlich von ihrem Tag mit Mary und den Wohnungsbesichtigungen. Natürlich ließ sie nicht aus, dass Mary sich bei dem einen Inserat vertan hatte und sie sich somit eine Wohnung angesehen hatten, die in jedem Polizeibericht hätte auftauchen können. Auch Joe musste darüber schmunzeln. Er hatte nie verstanden warum Mieten nicht grundsätzlich für einen Monat angegeben wurden. Gehälter wurden schließlich auch monatsweise bezahlt. Doch bei möblierten Appartements hielt sich hartnäckig die Angabe der Wochenmiete.

"Sie will also ausziehen.", fasste Joe schließlich zusammen. "Sie hat sich sogar für die Wohnung mit dem Balkon schon entschieden.", ergänzte Nadja. "Wow.", meinte Joe beeindruckt. Er hatte schon immer eine hohe Meinung von Mary gehabt. Und, dass es ihr in wenigen Stunden gelungen war, die Webserver der Firma zu hacken, hatte die Meinung nur erhöht. Zumal sie es ja während des Praktikums und im Auftrag der Firma getan hatte. Sie vergeudete keine Zeit damit ihre Fähigkeiten dafür einzusetzen im Internet Betrügereien zu begehen. Jetzt wollte sie also ausziehen und früh auf eigenen Beinen stehen.

"Sie lässt da wirklich nichts anbrennen. Ich bin beeindruckt.", gab Joe zu. Nadja nickte. "Naja ich bin mit 15 ausgezogen." Sie grinste ein wenig schief. Joe sah sie überrascht an. Normalerweise waren Anspielungen zu dem Thema tabu. "Und schau halt wo du gelandet bist.", kicherte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Dann können wir bei Mary ja auch gespannt sein." Joe nickte. "Ich weiß wo sie Montag morgen landet. Um neun an ihrem Schreibtisch zur Sklavenarbeit in der Entwicklungsabteilung." Sie lachten beide und Nadja funkelte Joe schließlich lüstern an. Von einer Sekunde zur nächsten war ihre Lust erwacht.