Montag, 17. Februar 2014

Gewöhn dich dran

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mike pfefferte seinen Teller in die Spüle und funkelte die beiden Damen böse an. "Ich hole mir jetzt etwas vernünftiges zu Essen. Ihr könnt ja derweil hier eure Gedankenspiele weiter machen. Aber das findet überhaupt nicht statt!", fauchte er. Sara nickte süffisant. "Hol du dir nur was du magst. Ich diskutiere mit Mary ihre neue Wohnung. Und hast du gut auf der Couch geschlafen gestern Nacht? Ja? Gewöhn dich dran!"

Mary war etwas unwohl ihren Vater so aufgebracht zu sehen. Doch, dass er am Abend abgehauen war nahm sie ihm wirklich extrem krumm. Etwas verunsichert schaute sie zu ihrer Mutter. Es fühlte sich komisch an, für einen Ehestreit verantwortlich zu sein. Sara schien Marys Gedanken zu spüren und umarmte sie einmal kräftig. "Das ist nicht deine Schuld, dass er sich wie ein Idiot aufführt. Und ich sehe es wie du. Würdest du auf ein anderes College gehen, als hier um die Ecke würdest du auch ausziehen. Also was soll die Haarspalterei. Ich möchte nur, dass du gut zurecht kommst, dass du gut aufgehoben und sicher bist und dich finanziell nicht übernimmst. Wenn das alles passt helfe ich dir auch beim Tragen!"

Es tat ein wenig weh, zu wissen, dass Mary sich bald abnabeln würde und ihr eigenes Leben auf die Beine stellte. Doch gleichzeitig fühlte sie einen unbändigen Stolz darauf, eine so selbständige junge Frau herangezogen zu haben. "Wir können uns morgen nach der Arbeit die Wohnung ansehen. Der Makler hat schon geschrieben, dass du sie vermutlich auch sehen wollen würdest." "Nachtigall ich hör dir trapsen...", nickte Sara. Mary erstarrte etwas. "Najaaaaa.", meinte sie gedehnt.

Bevor sie es aussprechen konnte, übernahm Sara die Ansage. "Du brauchst eine Bürgenunterschrift, richtig?" Mary nickte. "Sonst bekomme ich keinen Mietvertrag. Mein Arbeitsvertrag reicht nicht aus." Sara zuckte die Schultern. "Ich hab dir gesagt, was ich an Voraussetzungen sehe. Wenn das erfüllt ist, werde ich das unterschreiben." Mary strahlte über beide Ohren. Du kannst auch immer vorbeikommen.", sagte sie eifrig. "Ich rufe auch vorher an.", kicherte Sara und knuffte ihre Tochter in die Seite. Dann zog sie den Auflauf heran und tat ihr noch etwas auf den Teller.

"Dass du kochen kannst weiß ich ja spätestens seit gestern Abend. Putzen kannst du auch, willst du nur nicht. Ich bin gespannt, ob es in deiner Wohnung auch 18 Jahre dauert bis du das erste Mal freiwillig aufräumst." Normalerweise hätte sich Mary gegen den Spruch gewehrt, doch sie fühlte sich so butterweich und geschmeichelt, dass sie nur dämlich grinste und von dem Auflauf weiter aß. Morgen würde sie eine Unterschrift bekommen. Das waren gute Aussichten. Bereitwillig erläuterte sie noch, wie sie ihre Gehalt ausgerechnet hatte und, was sie an Monatsausgaben eingeplant hatte.

2 Kommentare:

  1. "war das sofa letzte nacht bequem? Gewöhn dich dran!"*weglach*
    und mama ist auf marys seite und will für sie bürgen. ich gönns der mary.
    ich mag sara eigentlich ist sie ihrer tochter gar nicht so unähnlich. auf jeden fall was die argumentation und die meinungsfragen angeht.
    danke für deine geschichte mach weiter so LG Lars

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  2. Ja, genau das fand ich auch klasse :) Und auch ich entdecke Ähnlichkeiten zu Mary. Straight und klar. So mag ich das.
    Sara hat Position bezogen und ich denke, sie wird zu ihrem Wort stehen. Und wenn Mary tatsächlich vernünftig genug gewählt hat bei der Wohnung wird sie auch nichts dagegen haben.

    Gut gemacht, Mary. Ich denke nicht, dass Mike noch viel zu melden hat.

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