Donnerstag, 18. August 2011

Jurina ist hier

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Jurina hielt ihre kleine Tochter sacht im Arm und schaukelte sie langsam und sanft hin und her. "Du warst aber wirklich brav heute. Hast gar kein Geschrei gemacht. Nur das Landen hat dir nicht gefallen. Hm?", sagte sie sanft, als Geoffrey verschwundenwar um ihr Wasser zu bringen. Sie hatte unwillkürlich ins Ukrainische zurück gewechselt. Sacht strich sie ihr über die weichen Haare. "Du hast sicher auch Durst, oder?", fragte sie die Kleine und schob sich das Top hoch. Dann drehte sie sie sacht zur Seite, brachte den kleinen Körper in die Stillposition und lehnte sich zurück. Sofort begann die Kleine gierig zu nuckeln. "Wusste ich's doch.", lachte Jurina leise für sich.

Geoffrey kam wenig später wieder herein. Offensichtlich war ihm die Situation unangenehm. Er stellte nur schnell das Wasser ab, was Jurina mit einem dankbaren Lächeln quittierte. "Wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie einfach.", meinte er dann und zog sich, so schnell es die Würde zuließ, wieder zurück. Jurina hatte kaum Zeit sich zu bedanken. Dann goss sie sich ein Glas Wasser ein. "Was sich die Männer immer schämen.", grinste sie zu ihrer Kleinen. "Sonst können ihnen die Titten gar nicht nackt genug sein. Aber wehe ein Baby hängt dran."


Nadja rollte die Einfahrt hinauf. Geoffrey war offensichtlich mit irgendetwas beschäftigt gewesen und stand dementsprechend noch nicht vor der Türe. Das war nicht weiter ungewöhnlich und sie legte ja auch keinen besonderen Wert auf den persönlichen Empfang durch den Butler. Also ließ sie den Wagen am Haus vorbei rollen und bog gleich in die Tiefgarage ab. Elegant ließ sie ihren Golf inzwischen um die enge Kurve gleiten und stellte ihn dann routiniert, rückwärts auf ihren Parkplatz. Sie angelte nach ihrem Schulrucksack, welchen sie einfach auf die Rückbank geschmissen hatte und stieg aus.

Als sie die Treppe hoch ging, in Richtung Haus kam ihr Geoffrey sofort entgegen. "Guten Tag, Miss Nadja.", meinte er förmlich und Nadja hätte schwören können, dass es noch steifer klang als sonst. "Hallo Geoffrey.", lächelte Nadja und warf sich den Rucksack lässig über die Schulter. "Während ihrer Abwesenheit ist Besuch für sie angekommen.", erklärte Geoffrey nun. Nadja war bisher nicht stehengeblieben. Aber jetzt sah sie den Butler etwas verwirrt an. "Ich hab gar keinen Wagen gesehen.", meinte sie perplex. "Der Besuch kam mit dem Taxi." Nadja schaute nun etwas verwirrt.

"Wer ist es denn?", hakte sie nach. Dass jemand mit dem Taxi kam war ungewöhnlich. Es konnte durchaus schon einmal sein, dass ihr Bruder oder ihre Mutter unangemeldet auftauchten. Aber die kamen auf jeden Fall mit dem eigenen Wagen. Es könnte ihre kleine Schwester sein, die sich vielleicht mit der Mutter gestritten hatte, kam es ihr in den Sinn. Aber die hätte doch vermutlich erst einmal angerufen und hätte sich abholen lassen. Eine Taxifahrt quer durch die Stadt gab es schließlich nicht umsonst. Dann riss Geoffreys Stimme sie aus den Gedanken. "Eine Dame, welche behauptet eine alte Freundin von Ihnen zu sein. Sie stellte sich mit Jurina vor."

Geoffrey kam nicht weiter. Er wurde von Nadjas freudigem Gemisch aus Quietschen und Kreischen unterbrochen. "Jurina ist hier?", hakte sie nach, "Wo ist sie? In meinem Zimmer?" "Ich habe die Dame gebeten im Salon zu warten. Ich war unsicher, ob der Besuch genehm..." Nadja war abgezogen. Sie hatte Geoffrey nur kurz den Rucksack zugeworfen und rannte nun schon die Treppe hinauf ins Erdgeschoss und riss die Türe zum Salon auf.

Der Butler blieb seufzend einen Augenblick im Keller vor der Türe zur Tiefgarage stehen. Er lachte still für sich. Es war also die richtige Entscheidung gewesen, das Mädchen hereinzubitten. Immer noch kopfschüttelnd, über Nadjas Reaktion brachte er den Rucksack hinauf in ihr Zimmer. Danach wollte er im Salon vorbeischauen, ob die beiden etwas brauchten.

1 Kommentar:

  1. Schönes Kapitel :-)

    Sicher wird Nadja perplex stehen bleiben, wenn sie das Bild der stillenden Freundin sieht. Eigentlich ein schönes Bild, oft sehr innig. Besonders, wenn eine Mutter sich keine Sorgen um die Zukunft des Kindes machen muss.
    Hach schön.. jetzt hat Nadja für eine Weile ihre Freundin im Haus und kann gleich mal sehen, wie das so ist mit Baby. Und Joe auch, wobei der wahrscheinlich eher zurückhaltend bleibt und eventuell sogar Panik schiebt, dass Nadja nun auch eins will.. Hm, oder er findet die Idee gut. Aber ich denke, er wird eher alles lieber in geregelter Reihenfolge haben wollen. Erst mal heiraten *gg

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.