Mittwoch, 3. August 2011

Teenagerüberraschungen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Geoffrey schaute Nadja etwas verdutzt hinterher. Dem Mädchen musste irgendetwas grässliches wiederfahren sein. Sie wirkte vollkommen aufgelöst. Und jetzt verbat sie sich auch noch jeglichen Besuch oder Telefonate. Bevor er Nadja kennengelernt hatte, hatte er keinerlei Erfahrung mit Teenagern. Zwar kannte er Nadja nun recht gut und auch ihre Freundinnen gingen im Haus ja ein und aus, dennoch fühlte er sich immer wieder von Nadjas Reaktionen überrascht. Heute war wieder so ein Tag.

Aber sie hatte sich recht klar ausgedrückt. Sie wollte nicht gestört werden. Er würde den Teufel tun, sich über diese Anweisung hinwegzusetzen. Kurz informierte er Maricruz, dass sie besser nicht bei Nadja vorbeigehen sollte. Dann setzte er sich kurz an den Computer mit dem er im Haus sämtliche elektronischen Geräte steuern konnte. Er wählte Nadjas Telefon an und ließ die Gespräche auf den Zentralapparat umlegen. Mehr konnte er nicht tun. Ihr Mobiltelefon musste sie schon selbst ausschalten.


Mary stürmte zur nächsten Pause aus der Klasse. Diese Pause dauerte 20 Minuten. Mehr als genug Zeit um zu versuchen Nadja zu erreichen. Sie drückte sich in eine etwas abgelegene Ecke auf dem Schulgelände und wählte erst noch einmal Nadjas Handy an. Es war immer noch abgeschaltet. Dann probierte sie es auf dem Festnetzgerät. Endlich klingelte es. "Geh ran, geh ran, geh ran.", flüsterte Mary vor sich hin. Dann wurde abgenommen. "Hallo?", fragte eine höfliche Männerstimme. "Geoffrey?", entfuhr es Mary verdutzt. "Oh, Miss Mary. Guten Tag.", gab Geoffrey höflich zurück.

"Ich wollte eigentlich mit Nadja sprechen." Geoffrey ließ ein kleines Seufzen hören. "Es tut mir leid. Ich kann Sie nicht zu Nadja durchstellen.", erklärte er förmlich. Mary stutzte. "Dann ist sie also zu Hause?", folgerte sie aber richtig. Geoffrey musste ein wenig schmunzeln. So hatte er es andeuten wollen und so war es angekommen. "Miss Nadja hat mich gebeten keinerlei Anrufe durchzustellen und keinen Besuch vorzulassen.", erklärte er nun wieder. Mary schluckte etwas. Für einen Augenblick überlegte sie, einen Versuch zu starten den Butler zu überreden sie trotzdem hochzustellen. Aber sie kannte Geoffrey inzwischen gut genug um zu wissen, dass er niemals gegen eine Anweisung von Joe oder Nadja handeln würde. "Ist gut.", seufzte sie. "Trotzdem danke." "Einen schönen Tag noch, Miss Mary.", verabschiedete sich Geoffrey.

Verbittert starrte Mary auf ihr Handy. So hatte das wahrlich nicht laufen sollen. Ob es sinnvoll war, nach der Schule zu ihr zu fahren? Vielleicht am besten mit Gretchen oder würde Geoffrey sie tatsächlich nicht vorlassen? Es war einfach noch nie vorgekommen, dass Nadja sich zurückgezogen hatte. Sie entdeckte Gretchen am gegenüberliegenden Teil des Schulhofes und ging auf sie zu. "Hast du Nadja erreicht?", wollte sie sofort wissen. Mary schüttelte den Kopf. "Sie ist daheim, hat aber Geoffrey vorgeschickt, dass er ihre Anrufe entgegen nimmt." "Echt jetzt?", hakte Gretchen nach. "Wollen wir nach der Schule bei ihr vorbei fahren?", schlug Mary nun doch vor. Gretchen nickte. "Ich habe aber kein Auto." "Wir leihen uns das von meiner Mama.", entschied Mary.

1 Kommentar:

  1. So kanns gehen...
    Erst müht sich Nadja ab, Gretchen zu einem Gespräch zu überreden und rennt gegen eine Mauer und nun macht sie selbst dicht und leckt ihre Wunden.
    Irgendwo bin ich immer noch auf der Seite von Nadja. Immerhin hat sie kein Kapitalverbrechen begangen, sondern - wenn überhaupt - dann einen kleinen, sicher verzeihlichen, Fehler.
    Jetzt hat sie noch den Vorteil, einen unerschütterlichen Butler zu haben. Eine Mutter würde sich wohl von den bettelnden Augen zweier Teenies erweichen lassen, aber Geoffrey wird da ziemlich unerschütterlich sein. Zumindest nach außen hin.
    Bin mal gespannt, wie sich das auflöst.

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