Freitag, 5. August 2011

Größe zeigen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary und Gretchen saßen im Wagen vor der Türe. "Sie versteckt sich hinter ihrem Butler, statt mit uns zu reden.", maulte Gretchen. Es sollte verächtlich klingen. Aber irgendwie fand sie den Gedanken, einfach jemanden vorschicken zu können, unheimlich reizvoll. "Wir hätten sie halt nicht so verarschen sollen in der Kantine.", meinte Mary gelassen. Gretchen zuckte die Schultern: "Sie hätte aber auch nicht gleich weglaufen müssen." Mary seufzte. Der Plan, Nadja eine kleine Lektion zu erteilen und sie ein wenig auf den Arm zu nehmen war absolut nach hinten losgegangen.

Nadja war geflüchtet und war sogar nach Hause gefahren ohne sich noch einmal blicken zu lassen. Offensichtlich hatten sie eine empfindliche Stelle erwischt. Vielleicht nicht ganz ohne es zu wollen, jedoch ganz sicher, ohne zu ahnen, wie heftig die Reaktion ausfallen würde. "Das ist doch blöd hier zu warten.", kam es von Gretchen dann nach einem Augenblick der Stille. "Wir werden wenigstens warten, bis Geoffrey uns gesagt hat, was los ist.", entschied Mary.


Geoffrey stand etwas hilflos im Zimmer. Nadja war bisher alles andere als ein normaler Teenager gewesen und es fehlte ihm einfach an Erfahrung, wie man mit patzigem Verhalten umgehen sollte. Fast schon wollte er einfach wieder gehen. Doch es widerstrebte ihm Nadja diese Art durchgehen zu lassen. Egal was den Streit ausgelöst hatte. Die beiden Mädchen, die unten warteten waren da um das zu klären, oder zumindest den Versuch zu unternehmen. Und es widerstrebte ihm einfach, Nadja zu erlauben, sich aus der Sache herauszuhalten.

"Es sind ihre Freundinnen, Miss Mary und Miss Gretchen, welche unten warten.", fügte er erstmal hinzu und wartete die Reaktion ab. Nadja schnaufte nur einmal. Sie war zwar offensichtlich überrascht aber verbarg ihre Emotion schnell wieder hinter dem schmollenden Gesicht. "Ich sagte, ich will niemand sehen.", wiederholte sie und versuchte ihrem Ton Schärfe zu verleihen. Doch alles, was herauskam, war ein klägliches Betteln.

Jetzt war Geoffrey erst recht nicht mehr bereit sich einfach zurückzuziehen. "Die Damen haben sich extra die Mühe gemacht, hierher zu kommen. Sie sagten mir, sie seien gekommen, um den Streit beizulegen. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Das zeugt von einer gewissen Größe. Veilleicht sollten sie dem mit der gleichen Größe begegnen?" Nadja schwankte. Es war ungewohnt, von Geoffrey zurechtgewiesen zu werden. Allerdings wunderte es ihn extrem dass Mary und Gretchen unten standen und den Streit beilegen wollten. Sie hatten doch damit angefangen, sie anzuzicken. Noch bevor sie etwas erwidern konnte hob Geoffrey wieder die Stimme.

"Ich werde die Damen nun unten in den Salon bitten und hoffe, dass sie ihren Besuch empfangen.", erklärte er trocken. Dann trat er auf den Flur hinaus und schloss lautlos die Türe. "Uff...", machte er leise, als er außer Hörweite des Zimmers war. wie musste es Kollegen gehen, die Häuser betreuten in denen 'richtige' Teenager hausten. Und dann vielleicht noch mehr als einer. Leichtfüßig lief er die Treppe hinunter um die Mädchen hineinzuholen.

1 Kommentar:

  1. Auaha, da hat sich Geoffrey aber weit aus dem Fenster gelehnt. Wenn Nadja jetzt richtig mies drauf ist und sich bei Joe über den Butler beschwert, hat er Ärger an der Backe. Aber das scheint er ja in Kauf zu nehmen.
    Außerdem glaube ich irgendwie nicht, dass Nadja das tun wird. Sie wird über ihren Schatten springen und da unten aufkreuzen, wahrscheinlich herum zicken, vielleicht auf einen richtigen Streit ankommen lassen, aber sie lässt die Zwei ganz sicher nicht im Salon verstauben.
    Vielleicht kommt ja auch Joe heim und klärt das, bevor Nadja runter kommt. Wäre ne Variante *grübel*

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