Sonntag, 8. Dezember 2013

Adventskalender 2013 - 8. Dezember

Dieses Kapitel ist teil des Adventskalenders 2013 - Die Übersicht findet ihr hier: Landsitten

"Wir würden uns gern noch einmal mit ihrem Personal unterhalten.", erklärte Gerrit das Anliegen. Olaf stützte sich auf die Schaufel, die er bis gerade benutzt hatte um in dem kleinen Stall wo er die Rinder dem Tierarzt vorführte, wieder sauber zu machen. "Und dann?", fragte er nur trocken. "Wir wüssten gern ob es Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt.", sagte Martin freimütig und fing sich damit sofort einen vernichtenden Blick von Gerrit ein.

"Es gibt also keine Anzeichen für ein Verbrechen? Warum ermitteln sie dann?", meinte Olaf etwas hämisch. Dass Martin das zugegeben hatte, war ein absoluter Anfängerfehler. Jede andere Formulierung wäre besser gewesen. Gerrit würde ihm das noch einige Male um die Ohren hauen. Doch für den Augenblick war es raus. "Natürlich gibt es Hinweise. Deshalb ermitteln wir. Normalerweise verschwinden Leute nämlich nicht über Nacht und hinterlassen nicht einmal einen Abschiedsbrief. Wenn Leute nicht gefunden werden wollen, sagen sie das normalerweise. Das Geschehene ist ungewöhnlich, allgemein und auch in diesem Fall. Jedenfalls hätten Sie uns dann bisher verschwiegen, dass ihr Vater schon mal gerne ein paar Tage Auszeit nimmt.", versuchte Gerrit die Sache zu retten. Der Vorwurf am Ende verfehlte seine Wirkung nicht. Olaf sah die beiden etwas zerknirscht an.

"Nein. Tut er nicht.", bestätigte er und seufzte. "Also?", bohrte Gerrit direkt weiter ohne die Bitte nach den Gesprächen mit dem Personal noch einmal zu stellen. "Wie haben Sie sich das vorgestellt?", konterte Olaf nun. "Sie sollten wissen, wo ihre Leute sind. Sagen sie uns, wen wir wo finden und wir sprechen mit den Leuten während sie arbeiten. Minimaler Zeitverlust.", schlug Gerrit vor. "Ich kann niemand zwingen mit Ihnen zu sprechen. Aber versuchen Sie ihr Glück.", meinte Olaf lapidar.

Martin zückte die Liste. "Wo finden wir Herrn Markus Eriksson?", fragte er nun wichtig. Olaf sah die kurze Liste kopfschüttelnd an. "Markus hat frei, der kommt nur an vier Tagen die Woche. Bevor mein Vater weg war, sogar nur drei. Den finden sie morgen um fünf im Stall zum Kühe melken. Für heute sind Bert an der Maschinenhalle und Gregor müsste im großen Stall sein.", erklärte Olaf. Er hatte auf die Liste geschielt und die Namen abgelesen. Es gab keine Notwendigkeit zu erklären, wer sich sonst noch auf dem Hof aufhielt. "Danke.", nickte Martin. Gerrit sah den Landwirt etwas zweifelnd an. Er spürte, dass hier etwa verschwiegen wurde. Doch kam er nicht darauf, was es war.

1 Kommentar:

  1. Was für ein Cliffhanger! *fauch* Natürlich muss der Herr Autor meine Fanatsie ankurbeln, nicht wahr? Geht ja nicht anders, ich habe mich ja lange genug nicht mehr aufregen müssen!

    Fassen wir mal zusammen: 3 Angestellte, von denen einer nur Teilzeit arbeitet. Mit der Familie 6 Leute auf dem Hof, was schon relativ viel ist, bei den heutigen Maschinen. Mir fällt auf, dass von der Tochter überhaupt keine Rede ist. Wieso wurde die noch nicht befragt? Ist sie es, die von Olaf verschwiegen wird?
    Andererseits: eine Behörde sollte doch von der Tochter wissen. Zumindest, wenn sie auf dem Hof gemeldet ist.
    Aber warum muss Olaf jemanden verschweigen? Gibt es noch ein uneheliches Kind? Einen Halbbruder? Ich habe nicht vergessen, dass Tobias seinem Sohn verzeiht.
    Och menno.... *aufstampf*

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