Kein Dreier

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Und ihr kommt aus Seattle extra nach Köln?", hakte Sascha nach und schaute zwischen Nadja und Mary hin und her. "Wir machen eine Europa-Reise.", erklärte Mary und freute sich diebisch, dass sie hier wieder jemand gefunden hatte, der Englisch sprach. In Deutschland kam man als Amerikaner wirklich gut zurecht.

"Und wo wart ihr schon überall?"
"Angefangen haben wir in Madrid. Dann waren wir in Barcelona, Marseille, Paris und Brüssel. Naja und jetzt sind wir hier."
Sascha schaute beeindruckt zu Mary. Er hatte auch immer mal vorgehabt eine weite Reise zu unternehmen. Doch irgendwie hatte sich nie die rechte Chance dafür ergeben. Besonders, da sein bester Freund aus Schultagen, mit dem er sich so eine Tour am ehesten vorstellen konnte, nach der Schule eben nicht das Studieren angefangen hatte, sondern eine Ausbildung. Da war es nicht so einfach mal einen Monat zu verschwinden um einen fremden Kontinent zu bereisen.

"Wow.", gab Sascha nur von sich. "Was machst du denn so?", wollte Mary jetzt wissen. "Ich studiere hier in Köln. Aber ich komme eigentlich aus dem Norden. Unweit von Hamburg." Mary nickte. Der Smalltalk fiel ihr irgendwie schwer. Die letzten Male war alles ganz einfach gewesen. Mit Jacinto hatte sie kaum reden können und es war von Anfang an klar gewesen, was sie beide wollten. Mit Marc hatte sich auch alles ganz von selbst ergeben, doch jetzt saß sie hier mit diesem süßen deutschen Jungen und er hatte noch nicht einmal ihre Hand genommen.

Sie mochte es doch, den Ton anzugeben. Vielleicht musste sie das auch hier tun? Doch jetzt wo Nadja noch dabei saß war es irgendwie schwierig sich gehen zu lassen. Doch einen ersten Schritt unternahm sie jetzt einmal und schmiegte sich von der Seite eng an ihn. Überrascht schaute er zu ihr herunter. "Kuschelig?", fragte er auf Deutsch und überlegte sofort, ob ihm ein englisches Wort einfiel, doch etwas hilfesuchend sah er Nadja an, die es für ihn übersetzte.

Grinsend schaute Mary ihm in die Augen. "Nur am Anfang.", flüsterte sie ihm ins Ohr. Nadja zog ihre Colaflasche leer und stand auf. "Ich lass euch zwei mal allein.", lächelte sie und beugte sich zu Mary herunter. "Schreib eine SMS, wenn ihr bei ihm seid und alles okay ist.", sagte sie ihr ins Ohr. Mary nickte und errötete spontan. Jetzt würde es für sie wieder zur Sache gehen und Nadja wusste genau worauf das hinauslief. Auch wenn es eigentlich nicht unangenehm sein müsste, war es doch irgendwie komisch.

"Viel Spaß und bis dann.", verabschiedete sich Nadja von den beiden und ging davon. Etwas sehnsüchtig schaute Sascha ihr nach. Die Idee mit dem Dreier war damit wohl gestorben und die hübschere von beiden war auch gegangen, doch was wollte er sich beschweren. Mary saß bereits fast auf seinem Schoß. Hier war nicht mehr viel zu verlieren und er hatte nicht vor das anbrennen zu lassen. Zumal sie den deutlich verruchteren Blick hatte. Er war nicht ganz sicher, wohin das mit ihr führen würde, aber er war sicher, dass es Sex bedeutete.