Mittwoch, 18. September 2013

Aufräumen im Schnellverfahren

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary hakte sich wie selbstverständlich bei Sascha ein und sie gingen aus dem Club hinaus nach oben. "Wo wohnst du?", wollte Mary dann wissen. "Im Wohnheim.", erklärte Sascha etwas peinlich berührt. "Cool. Sehe ich mal ein deutsches Studentenwohnheim.", grinste Mary nur breit und wartete, dass er los ging. "Wir können auch zu dir.", erklärte Sascha eifrig. Mary schüttelte den Kopf: "Ich teile mir ein Zimmer im Hotel mit Nadja. Das wird nichts. Gehen wir mal schön zu dir."

Als sie sich der Haltestelle näherten rollte die Bahn gerade davon. Sascha fluchte etwas unverständlich. "Was ist? Wäre das unsere gewesen?" Er nickte nur. "Jetzt können wir auch laufen. Die nächste fährt erst in einer halben Stunde.", seufzte er. "Gehen wir spazieren.", lächelte Mary nur locker und sie gingen entspannt nebeneinander her. Im Club war alles noch merkwürdig gewesen doch jetzt plauderten sie locker miteinander.

Sascha erzählte von seinem Studium und Mary davon, was sie vorhatte. Tatsächlich ging beides in die gleiche Richtung und Sascha hörte völlig fasziniert zu. Dieses Mädchen schien mit ihren Gedanken und Plänen schon viel weiter zu sein als er und sie war doch vier Jahre jünger. Überhaupt schien sie viel mehr zu reden und er hing willig an ihren Lippen und lauschte allem, was sie erzählte. Vielleicht ergab sich ja hier eine Möglichkeit mal einen USA-Besuch in die Wege zu leiten.

Doch je mehr sie sich dem Wohnheim näherten, desto mehr war er mit seinen Gedanken weg von allem, worüber sie redeten und bei dem, was sie wohl vorhatten. Ein wenig schämte er sich für seine Bude schon. Weniger weil sie an und für sich eben klein und etwas schäbig war, sondern weil er nicht aufgeräumt hatte. Er war mit einem Kumpel losgezogen um eigentlich nur etwas Bier zu trinken. Im Club hatten sie sich dann verloren und er war, wie die Jungfrau zum Kinde, an diesen OneNight-Stand gekommen. Dementsprechend war die Bude natürlich keineswegs in einem Zustand in dem sie sein sollte um eine Frau zu empfangen.

Doch er hoffte einfach, dass sie nicht gehen würde, wenn es schon einmal so weit war, dass er sie im Zimmer hatte. Und vielleicht ließ sie sich ja darauf ein, vor der Tür eine Minute zu warten. Dann konnte er vielleicht das gröbste noch beseitigen, in dem er beispielsweise das dreckige Geschirr mit einem Handtuch abdeckte. Mary trieben etwas andre Gedanken um. Sie hatte eine unangenehme Erinnerung an die Toilette in Jacintos Haus. Sollte sie hier auch wieder über den Flur marschieren müssen, den neugierigen Blicken der Mitbewohner ausgesetzt. Sie beschloss, vorher schnell ins Bad zu gehen, damit sie es nachher nicht halbnackt tun müsste. Und auch hier würde sie wohl vor dem Frühsütck verschwinden.

Im Wohnheim wurde Mary angenehm überrascht. Es war modern eigerichtet. Sie gingen an einer schier unendlichen Batterie von Briefkästen vorbei. Es mussten über 200 davon sein, überschlug Mary im Vorbeigehen. Mit dem Aufzug fuhren sie in den 11. Stock und Mary schaute sich auf dem Flur um. Alle Türen des langen Flures sahen gleich aus. "Wo ist denn das Bad?", fragte Mary etwas verlegen. "Na drin.", meinte Sascha verständnislos. "Jedes Zimmer hat ein Bad?", fragte Mary nach. "Eine Dusche und Toilette.", berichtigte Sascha und grinste. Das gab ihm die entscheidenden Sekunden.

Er schloss die Tür auf und schaltete nur in dem winzigen Flur das Licht an und öffnete direkt die Tür zum Badezimmer. "Bittesehr Madame.", meinte er galant. Mary huschte hinein und Sascha begann durch das Zimmer zu flitzen. Das Geschirr bekam eine Decke aus einem Geschirrtuch, der Mülleimer wurde noch einmal zusammengestopft und der Schreibtisch schnell geordnet.

1 Kommentar:

  1. Das geht ja noch. Mary wird sich weniger um Geschirr und Mülleimer kümmern als um herumfliegende Socken und Unterhosen auf Lampen :)
    Aber sehr nett von Mary, gleich im Bad zu verschwinden. Wie immer kommt sie gern gleich zur Sache. Jetzt bin ich nur mal gespannt, ob sie bei Sascha ihre dominante Art ausüben kann oder ob ihm das weniger gefällt. Oder wird sie nun die andere Seite kennenlernen? Oder etwas ganz neues?

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