Montag, 3. Juni 2013

Da sag ich nicht nein

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Die Einreise nach Spanien stellte, dank guter Vorbereitung, keinerlei Schwierigkeit dar. Schon am Gepäckband hatten sie Glück. Die Rucksäcke waren unter den ersten Gepäckstücken und sie zankten sich ein wenig darum, ob es daran lag, wie Nadja sagte, weil das Businessclass-Gepäck bevorzugt behandelt würde, oder, weil, wie Mary sagte, sie so spät eingecheckt hätten und deshalb das Gepäck vorne an lag. Doch hier ging es nur um kleine Neckereien.

Schnell waren sie durch die Passkontrolle und strebten dem Ausgang zu. "Ich will endlich spanische Sonne!", erklärte Mary eifrig und rannte fast durch die Halle. Dann endlich stieß sie die Tür auf und die wohlklimatisierte Luft wich einer Welle brutaler Hitze, die ihnen entgegen schlug. "Wow.", keuchte Nadja, als sie ein paar Augenblicke später das Gebäude verließ.

Spontan dachte sie an den Tag vor fast drei Jahren auf Arramoa, als sie das Flugzeug verlassen hatte. Zwar lag Arramoa noch ein paar km weiter südlich als Madrid, aber die Hitze war durchaus vergleichbar. Amüsiert dachte sie an den Tag damals und in welch lächerlichen Klamotten sie damals angekommen war und musste etwas kichern. Mary sah ihre Freundin irritiert an. "Was ist denn mit dir?" "Nix. Ich freu mich über die Sonne.", sagte Nadja fest und stellte sich aus dem Schatten des Vordaches hinaus in die pralle Sonne. "Viva Espana!", grinste sie breit.

Nadja strebte nun dem Taxistand zu. Doch Mary zupfte sie am Ärmel. "Taxifahren kann doch jeder.", maulte sie. Nadja drehte sich um. "Du willst nicht wirklich in die Stadt laufen?", fragte sie und zückte ihr Handy um per Googlemaps herauszufinden wie weit das wäre, doch sie war sicher, dass es einige Kilometer sein mussten. "Quark laufen. Ich bin doch nicht bescheuert. Aber wir sind Rucksacktouristen. Ich will Bus fahren!", quengelte Mary.

Grinsend schaute Nadja sie an. "Na gut! Du findest raus, wo der Bus in die Stadt abfährt!", verkündete Nadja und verschränkte die Arme. "Pah. Kinderspiel!", grinste Mary und deutete auf ein Schild mit einem Bussymbol un einem Pfeil. "Centro heißt Zentrum.", krähte Mary und folgte dem Pfeil. Nadja dackelte hinterher und tatsächlich war es beschämend einfach gewesen den richtigen Bus zu finden. Zu allem Überfluss würde er kaum 500 Meter vom Hotel entfernt halten und das Ticket war mit kaum drei Euro pro Person um längen billiger als eine Taxifahrt. Auf Schildern hatte gestanden, dass die Fahrt in die Stadt um die 50 Euro kosten würde.

Zufrieden feixte Mary zu ihrer Freundin. "Du schuldest mir 22 Euro.", erklärte sie. "Achso?", sagte Nadja ratlos. "Du wärst Taxi gefahren. Das hätte für jede von uns 25 Euro gekostet. Der Bus hat nur drei gekostet. Du hast also 22 Euro gespart. Meinetwegen!", kicherte sie und knuffte Nadja in die Seite. "Abendessen auf mich?", schlug Nadja vor. "Da sag ich nicht nein."

1 Kommentar:

  1. Ich glaube, die zwei werden ihren Spaß haben. Mary ist äußerst praktisch wie immer und Nadja wird genau das genießen.
    Schon auffallend, wie schnell man verwöhnt ist. Automatisch zum Taxi laufen, bemängeln, dass die Füße im Flugzeug den Vordersitz erreichen und nicht mehr darauf achten, was billiger sein könnte *grins*

    Aber Abenteuer sind nicht automatisch teuer und manchmal sogar viel spannender, wenn man einfache, nicht komfortable Wege wählt.

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