Sonntag, 12. Mai 2013

Housparty

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja fühlte sich großartig. Die Party startete bereits im Auto. Joe nahm ihr zwar das Glas Sekt, dass sie zwischendrin in der Hand hatte, galant wieder ab und warf ihr eine etwas vorwurfsvollen Blick zu. Doch sie griff nach einer Limo und die Sache war schnell wieder vergessen. Joe beugte sich noch zu Mary hinüber. "Versprich mir dass du auch aufpasst, dass sie nichts trinkt.", flüsterte er. Mary nickte. "Natürlich!"

Unter großem Gejohle und in allerbester Stimmung rollte de Wagen schließlich vor das Haus von Erics Eltern. Schon auf der Straße waren die Bässe der Musikanlage von drinnen zu spüren. Schnell waren alle aus dem Auto und versammelten sich vor der Tür, welche allerdings weit offen stand. Joe runzelte etwas die Stirn. Diese Party schien das Potenzial zu haben von der Polizei beendet zu werden. Er nahm sich vor, sich etwas abseits zu halten um im Zweifelsfall behaupten zu können, nichts von irgendetwas gewusst zu haben. Sein Gesicht in der Zeitung untre der Überschrift "Firmenchef auf illegaler Teeny-Party mit Drogen und Alkohol." könnte ihn vermutlich ebenso in Bedrängnis bringen wie alle Storys über Nadja und ihn zusammen.

"Würden Sie bitte in der Nähe warten?", sagte er dann zum Fahrer der Limousine. "Das kost dann aber vollen Tarif.", wandte der ein. Joe zuckte die Schultern. "Ich will sie innerhalb einer Minute hier haben, wenn ich sie brauche." "Alles klar. Ihre Entscheidung. Ich warte hinter der nächsten Ecke. Winken genügt.", erklärte der Mann stoisch und rollte davon.

Joe war nie in seinem Leben auf einer solchen Party gewesen. Überhaupt waren Partyeinladungen in seiner Schulzeit eher die Ausnahme gewesen und wenn er dabei war, dann waren es eher ruhigere Veranstaltungen gewesen als diese. Insgeheim fragte er sich, was wohl Erics Eltern zu dieser Veranstaltung sagten, wobei er vermutete, dass sie davon am wahrscheinlichsten gar nichts wussten.

Die Gruppe um Nadja hatte sich nun vorgetastet und enterte so langsam das Haus. Es ging wild zu. Die eigentliche Party spielte sich jedoch im Garten ab. Im Haus saßen hier und dort Grüppchen von Leuten herum und unterhielten sich. Die Kleider der Mädchen waren teilweise schon gegen bequemere Varianten eingetauscht worden und die Jungs hatten ihre Fliegen, Krawatten und Kummerbünde geöffnet und sahen ziemlich abgerissen aus. Auf dem Tisch im Esszimmer stapelte sich ein riesiger Haufen aus den Kleidern der Mädchen und den abgelegten Sakkos der Jungs und Joe amüsierte die Frage wie man das wohl jemals auseinander sortiert bekäme. Er entschied sich dafür das Sakko anzulassen, legte aber die Fliege ab und stopfte das seidene Band in die Tasche.

Dann traten sie hinten aus dem Haus wieder in den Garten und stießen auf die eigentliche Party. Von hier dröhnte die Musik aus Boxen, die man im Obergeschoss des Hauses an die Fenster gerückt hatte. An der Markise war mit Draht eine Batterie bunter Scheinwerfer befestigt, welche den Garten in bizarres Licht tauchte und immer wieder die Farbe wechselte. Auf der Terasse zappelten bestimmt 40 Leute dicht gedrängt zur Musik. Auf einem Tisch am Rand stand, schwer umlagert von Leuten mit Bechern in der Hand ein Bierfass.

1 Kommentar:

  1. Das Bierfass *g* ... ein MUSS für eine gelungene Party. Damit ist quasi die halbe Miete schon drin.Und seltsamerweise ist eine Party, die man nicht besoffen verlässt, keine gelungene Party.

    Ich bin eine Spaßbremse :)

    Aber ich vermute Mary wird Joe schon noch
    richtig unter die Leute bringen und ihm auch schnell ein Bier in die Hand drücken, wenn es nicht ein anderer tut, der sich traut, so einen alten Kerl anzusprechen.

    Ich glaube nicht, dass auf Nadja aufgepasst werden muss. Das Kind meldet sich schon, wenn es ihr zuviel wird. Und sie wird drauf hören :)

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