Montag, 25. November 2013

Tokio bei Nacht II

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Die Sommernacht in Tokio war überraschend kühl und die Mädchen fingen in den wenigen Minuten, welche sie vor der U-Bahn warten mussten, bereits an zu bibbern. Die fehlende Bewegung machte sich bemerkbar und so tappsten sie vom einen Fuß auf den anderen. "Bist du sicher, dass du dich nicht geirrt hast?", fragte Nadja etwas maulig, als ihre Uhr verkündete, dass es bereits eine Minute über der Zeit war.

"Du hast die Übersetzung doch auch gesehen.", motzte Mary zurück, die zwar nicht ganz so fror. Doch angenehm war auch für sie die Temperatur nicht. "Weiß ich, ob das korrekt war?", war Nadjas Reaktion, doch der Streit wurde im selben Augenblick obsolet. Hinter dem Gitter flackerten die Leuchtstoffröhren und es wurde hell. Ein Uniformierter Japaner, welcher steinalt aussah, kam an das Gitter.

Er verbeugte sich einige Male und Nadja und Mary verbeugten sich auch unsicher. "Er soll das Tor aufmachen.", meinte Nadja halblaut kopfschüttelnd. "Tor sofort auf.", nickte er und verbeugte sich ein weiteres Mal, bevor er de Schlüssel in einen Schalter an der Wand steckte und das Tor sich knarzend in Bewegung setzte. Nadja errötete etwas, als ihr klar wurde, dass der alte Mann offensichtlich genug Englisch sprach um sie verstanden zu haben.

"Danke!", rief Nadja, als sie durchschlüpfte. "Arigato.", fügte Mary hinzu. Sie ernteten ein verschmitztes Lächeln des alten Mannes und liefen zum Bahnsteig. Drinnen war es erheblich wärmer und Nadja fühlte sich in der videoüberwachten U-Bahn-Station auch erheblich sicherer, als draußen auf der Straße. Am Bahnsteig kündete eine Anzeigetafel davon, dass sie in wenigen Minuten eine Bahn kommen sollte.

So kam es auch und auch das Umsteigen klappte problemlos, wenn auch die Fahrt nicht, wie tagsüber wo die Bahnen im Minutentakt fuhren, kaum 20 Minuten dauerte. Sie waren insgesamt fast doppelt so lang unterwegs, bis sie endlich die Station erreicht hatten. Als sie nach draußen gingen, wehte ihnen sofort wieder der etwas kühle Hauch entgegen. Sie befanden sich in einem ziemlich spärlich beleuchteten Industriegebiet. Sofort hatte Nadja wieder dieses etwas beklemmende Gefühl. Wenn auch hier auf der Straße einiges los war. Autos rauschten immer wieder an ihnen vorbei.

1 Kommentar:

  1. In einer Großstadt wie Tokio kann es tatsächlich passieren, dass jemand englisch versteht *lach*
    Mir wäre da unten wesentlich mulmiger gewesen als oben. Aber jetzt gehts zum Markt und da wird wirklich einiges mehr los sein.

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