Samstag, 16. November 2013

Skytree

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja stand gähnend auf der Straße. "Ich glaube als erstes sollten wir dir einen Kaffee auftreiben?" "Hmm.", war Nadjas Antwort und sie tapste etwas müde ihrer Freundin hinterher und blinzelte in die Sonne. Es hatte sich so schön nach Abend angefühlt im Zimmer. Genau die richtige Stimmung, ins Bett zu gehen und morgen Früh aufzustehen. Doch, dass das keinen Zweck hatte und sie nur noch schlimmer dran sein würde, wenn sie dem Drang zu schlafen jetzt nach gab, war ihr auch klar.

"Was besichtigen wir eigentlich?", hakte Nadja, nur halb interessiert, nach. "Ich denke wir verschaffen uns als erstes einen Überblick.", gab Mary mit einem Grinsen zurück. "Okay.", nickte Nadja nur und ging ihr weiter hinterher. "Willst du gar nicht wissen wo?", fragte Mary etwas enttäuscht. "Achso: Wo?", beeilte sich Nadja zu fragen. Mary hielt ihr das Handy hin, dass das Bild eines gewaltigen Turmes zeigte. "Auf dem Skytree! Das zweithöchste Gebäude der Welt!", strahlte sie.

"Schon wieder nach oben? Da gibt's aber hoffentlich einen Fahrstuhl?", gähnte Nadja nur. Schon die Höhe des Kölner Doms hatte ihr ziemlich zugesetzt und jetzt wollte Nadja auf etwas, was vermutlich doppelt oder dreifach so hoch war, wie dort. Doch sie hatte einfach nicht genug Elan, sich gegen den Plan zu wehren. "Natürlich gibt's da einen Fahrstuhl." Mary winkte ab. "Und auf dem Weg dahin bekommen wir irgendwo einen Kaffee?", bohrte Nadja in dem viel interessanteren Thema. "Versprochen!"

Tatsächlich bekamen sie an der U-Bahn-Station einen Kaffee für Nadja und auch Mary genehmigte sich einen. Ein Tagesticket oder etwas Ähnliches war in Tokio nicht zu bekommen. Es gab wieder aufladbare Karten, welche man vor die Automaten am Ein- und Ausgang der Station halten musste. Dennoch würden die Fahrten in Tokio vermutlich ganz schön teuer werden. Mary beschoss die Wege dahingehend zu optimieren, so dass weniger Kosten anfielen. In den anderen Städten waren sie einfach kreuz und quer gefahren, da sie überall Pauschalpreise eingekauft hatten. Davon musste man hier offensichtlich abweichen.

Nach dem Kaffee taute Nadja tatsächlich langsam etwas auf. Auch wenn sie weiterhin müde aus der Wäsche starrte. Die Fahrt zum Skytree dauerte nicht lang und wenig später standen sie vor dem Ehrfurcht gebietenden Gebäude. Über 600 Meter ragte das Teil in die Luft. "Oh Gott.", flüsterte Nadja. "Irre!", setzte Mary hinterher, "Heute ist die Luft total klar. Man kann vom Meer bis zu den Bergen gucken von dem Teil." Nadja nickte. "Hmm. Ja, wenn man rauf fährt." "Na klar fahren wir da rauf.", bestimmte Mary. "Du bist doch verrückt!", keuchte Nadja. Sie hatte ein wenig gehofft, auch Mary würde mulmig werden, bei diesem Anblick, doch da hatte sie sich geirrt.

1 Kommentar:

  1. Schon wieder habe ich Verständnis für Nadja. Bei meiner Höhenangst bin ich gerne bereit, auf spektakuläre Aussichten zu verzichten, egal ob ich jemals wieder die Gelegenheit haben werde, es nachzuholen.
    Andererseits packt mich auch jedesmal der Ehrgeiz, meine Angst zu überwinden. Mal klappt es, mal nicht. Aber es muss schon toll sein da oben.

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