Sonntag, 24. März 2013

Ich muss es selbst sehen.

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Lelya und Maria stiegen aus dem Taxi. Tatsächlich: Der dreckige alte Wagen, welcher in diesem Teil der Stadt auch ziemlich aufgefallen war, war verschwunden. Auf dem Parkplatz stand jetzt ein neuer Lexus und nichts verriet mehr, was die Nacht über dort gestanden hatte.

"Er ist weg.", seufzte Lelya auf. Sie bezahlte den Taxifahrer und der brauste davon. "Wo ist wohl hin?", meinte Maria leise mit einem letzten Anflug von Wehmut. "Wenn es nach mir geht, in den Knast in den nächsten Minuten. Ich hoffe diesmal findet der Detektiv ihn.", meinte sie verbittert. Maria nickte still und folgte ihrer Mutter zur Tür. Sie durchquerten die Lobby und stiegen in den Aufzug, der gerade bereit stand.

Vor der Wohnungstür angekommen atmete Lelya tief durch. Sie schaute sich noch einmal um, dann schloss sie auf und fand ihre Wohnung aber unversehrt vor. Schon der Gedanke, dass Rutten hier rumgeschnüffelt hatte, war nur schwer zu ertragen. Aber, dass Mykola hier drin gewesen sein könnte, wäre komplett unerträglich. Sie schaute sich im Wohnzimmer um, doch lag alles an seinem Platz, als wäre nie etwas gewesen.

Maria folgte ihr vorsichtig. "Alles okay, Mama?", hakte sie leise nach. Doch endlich entspannte Lelya sich und ließ sich aufs Sofa fallen. "Alles okay.", nickte sie. Doch sie konnte nur für einen Augenblick dort sitzen bleiben. Natürlich vertraute sie Ruttens Urteil, dass sich niemand in der Wohnung aufhielt im Prinzip, doch sie musste selbst in jeden Raum gucken.

Kurzerhand stand sie auf und inspizierte nun jeden Raum und jeden Wandschrank. Maria war in ihr Zimmer vorgelaufen und hatte dort das Gleiche getan, was Lelya dennoch wiederholte. "Er ist nicht hier, Mama.", meinte Maria etwas schnippisch, als ihre Mutter die Schränke kontrollierte. "Sei mir nicht böse, Schatz, aber ich muss es selbst sehen. Und du könntest übrigens mal wieder deinen Kleiderschrank aufräumen. Das Chaos ist eine Zumutung für die Zivilisation." Maria starrte ihre Mama feindselig an. "Später.", verkündete sie knapp.

Normalerweise wäre das bereits genug Stoff für eine waschechte Diskussion gewesen, doch heute waren sie beide zu froh, wieder in der Wohnung zu sein. "Ich geh duschen.", erklärte Lelya nach einem Augenblick Stille. "Ich danach.", nickte Maria ihr zu. Lelya verschwand im Bad und Maria pflanzte sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein.

1 Kommentar:

  1. Ich kann Lelya gut verstehen. Wahrscheinlich hätte ich die Wohnungstür auch mehrfach verriegelt nach dem ich sicher bin, dass die Wohnung leer ist.

    Immerhin scheint ja Wochenende zu sein und Lelya muss nicht arbeiten. Vielleicht sollten Mutter und Tochter mal die Chance nutzen und viel mit einander reden, damit sich jeder besser versteht.

    Wäre zumindest ein guter Plan, finde ich.

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