Montag, 11. März 2013

Hast ja Recht

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja und Maria hatten es sich im flachen Liegebereich des Pools gemütlich gemacht. Hier war eine breite Fläche nur ein paar cm unter die Wasseroberfläche montiert, so dass man bequem im Wasser liegen konnte. Außerdem gab es Massagedüsen die einem einen angenehmen Effekt auf der Haut verursachten. Schon seit ein paar Minuten wälzten sich die beiden Mädchen hin un her um die Düsen mal an den Beinen und mal am Rücken oder am Bauch zu genießen.

Schließlich unterbrach Maria die plätschernde Stille und stupste Nadja an. Nadja fuhr mit dem Kopf herum und schaute fragend. Doch Maria presste wieder die Lippen aufeinander. "Was ist, Süße?", hakte Nadja nach. "Warum macht Papa das?", flüsterte sie. Nadja schaltete die Düsen aus, welche so laut rauschten, dass sie nichts verstanden hatte. Plötzlich wurde es still. "Jetzt nochmal. Was ist mit Papa?" "Warum macht er das?", fragte Maria schüchtern.

"Was meinst du jetzt?", meinte Nadja vorsichtig. "Na, dich entführen wollen, oder mich. Warum tut er das?", flüsterte Maria wieder geknickt. "Das kann ich dir nicht sagen. Aber er hat es halt im Moment nicht so gut und statt zu arbeiten hat er sich eben irgendwas anderes gesucht, wie er an Geld kommen könnte. Und dann hat er eben versucht Verbrecher zu werden. Eigentlich können wir froh sein, dass es nicht geklappt hat."

Maria nickte nur stumm. "Aber warum macht er das denn nicht, sich eine Arbeit suchen?", meinte sie verbittert. Erst nach und nach wurde ihr klar, wie lächerlich ihr Plan gewesen war, mit Papa für den Sommer in die Ukraine zu fahren. Und es gruselte sie bei dem Gedanken was passiert wäre, wenn das tatsächlich geklappt hätte und sie jetzt im Flieger Richtung Kiew gesessen hätte. "Er hat schon seit Jahren alles falsch gemacht. Überleg mal, als er mich verheiraten wollte. Ich glaube er war weniger an Ivan als an dessen Vater und seinem Supermarkt interessiert. Es hat ihm nie gepasst, dass andere mehr Geld hatten."

Als Maria ach einer Weile nicht antwortete, setzte Nadja noch fort. "Und mit seiner zweiten Frau ist er auf die Nase gefallen. Die hat ihm wohl das bisschen Geld, dass er hatte weggenommen und dann ist er hierher gekommen. Den Rest kennst du." "Er kann einem fast leid tun.", seufzte Maria andächtig. "Was?", kiekste Nadja doch sie rief sich schnell wieder zur Ruhe. "Er hat nur Pech gehabt.", meinte Maria verteidigend.

Nada kannte diese Positionen noch allzu gut aus ihren ersten Therapiesitzungen bei Dr. Rosenbaum. Doch inzwischen hatte sie ihre Meinung geändert. "Er hat nicht Pech gehabt!", stellte sie nüchtern fest, "Er hat seine Kinder und seine Frau misshandelt und diese haben ihn verlassen. Danach hat er versucht sich anders durchzuschlagen und ist damit gescheitert. Das hat aber nichts mit Pech zu tun, sondern mit mangelndem Fleiß vermutlich. Er hat ein einziges mal Pech gehabt und das war, als meine geplante Entführung in die Binsen ging. Und da hätte ich ihm gern noch sehr viel mehr Pech gewünscht, damit er jetzt auch hinter Schloss und Riegel säße und mir nicht auch noch meinen Abschlusstag ruiniert!" Sie war zwischendurch in einen fauchenden Tonfall verfallen und hatte alle Mühe, sihc zu bremsen. "Hast ja recht.", schluckte Maria und schaute nachdenklich an die Decke.

1 Kommentar:

  1. Gnaaaa!

    Na fein, nun wissen wir also, dass die beiden Schwestern baden, dass blubberndes Wasser gut tut und dass Nadja endlich etwas erwachsenere Gedanken hat.
    Und wir wissen, dass Maria noch immer nicht kapiert hat, dass ihr Vater einen absolut miesen Charakter hat.

    Und wir wissen nun sogar, dass Nadja fauchen kann!

    Und wo steckt der Gegenstand des Gespräch jetzt?

    Ohja, Herr Nevermind, manchmal hasse ich dich tatsächlich!

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