Donnerstag, 21. März 2013

Diesmal kriege ich dich

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Rutten ging am nächsten Morgen die Aufzeichnungen der Nacht durch. Die Kamera hatte brav alles übertragen und lieferte auch im dunklen gestochen scharfe Bilder. Ein kurzer Check verriet, dass sie auch noch an der alten Stelle hing, sie war also nicht bemerkt und auch nicht entfernt worden.

Die Aufnahmen zeigten allerdings wenig brauchbares. Der Bewegungsmelder hatte acht Mal etwas registriert. Rutten ging die Aufzeichnungen kurz durch. Doch es waren nur andere Bewohner des Flurs und einmal Gäste für die Wohnung gegenüber, welche vor der Linse herumspazierten. Etwas entnervt schloss Rutten das Videoprogramm und trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch herum. "Warum hat der Scheißkerl sein Auto stehen lassen?", brummte er vor sich hin.

In der Sekunde ertönte vom Computer ein Warnsignal. Blitzschnell öffnete Rutten das zugehörige Programm. Es war das Überwachungsprogramm für die GPS-Peilsender, die er an Autos oder auch bei Personen einsetzte. Für jeden Sender ließen sich bestimmte Richtlinien programmieren, wann es Alarm geben sollte. So ließen sich zum Beispiel einstweilige Verfügungen überwachen, und man konnte Schutzzonen um Häuser einrichten, wenn es Ex-Partnern oder sonstigen unliebsamen Menschen verboten war, sich der Wohnung zu nähern.

Auch der Sender an Dimitris Wagen war so konfiguriert gewesen, dass es Alarm gegeben hätte, wenn der Wagen sich Lelyas Wohnung, Marias oder Nadjas Schule oder auch Joes Haus genähert hätte. Rutten hatte immer einige dieser Sender im Einsatz, so dass der Alarm alles Mögliche bedeuten konnte. Schnell hatte er die Quelle des Übels gefunden. Es war die Wanze die er erst gestern Abend an Mykolas Wagen angebracht hatte.

"Aha? Holen wir doch unser Auto oder wurde der Wagen abgeschleppt?", redete Rutten auf den Bildschirm ein und verfolgte die Route. Der Wagen fuhr mit normaler Geschwindigkeit durch die Stadt. "Das ist nicht der Weg zum Depot!", verkündete er nach zwei Kreuzungen. Er startete schnell sein mobiles Verfolgungsgerät und schwang sich ins Auto. "Diesmal kriege ich dich, Freundchen.", zischte er und fuhr vom Hof.

1 Kommentar:

  1. Also muss Mykola die ganze Nacht dort gewartet haben. Hätte sich Mykola ein wenig mehr für seine Familie interessiert, wüsste er, wo seine Mädels sich aufhalten.
    Aber das hätte ihm auch nichts gebracht. Nun bin ich aber auch mal neugierig wohin es führt! Und das ist offenbar nicht das Depot für Parksünder!

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