Sonntag, 15. Juni 2014

Träumerei

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadjas Langeweile gab es nun endgültig nicht mehr. Schon seit sie das Praktikum übernommen hatte und täglich arbeiten ging fühlte sie sich pudelwohl und an den Wochenenden hatte ja Joe für sie Zeit. Und manchmal sogar auch Mary. Der Wochenalltag war schon in der Beratungsstelle abwechslungsreich genug und zusätzlich ging sie nun auch noch zu einem Kurs, wo sie wöchentlich auf die Geburt vorbereitet wurde. Atemtechniken wurden geübt und auch sonst vieles besprochen, was bei und nach der Geburt passieren würde.

Manche Fakten, wie die Tatsache, dass sich ihre Beckenknochen unwiderruflich um einige Zentimeter verschieben würden, nahm sie zwar geschockt zur Kenntnis, doch die Frauenärztin und die Hebamme hatten ihr versprochen, dass trotz all dieser Tatsachen sich in ihrem Schritt nach der Genesung wieder alles völlig normal anfühlen würde. Das Baby entwickelte sich prächtig und inzwischen ertappte Nadja sich immer öfter dabei, wie sie ihr Kreuz mit der Hand stützte, wenn sie irgendwo stand oder eine Treppe hinauf ging.

Sie hatte zwischenzeitlich befürchtet, die Trampelei des Babys würde ihr lästig werden, doch das war nicht eingetreten. Immer noch konnte sie das Wunder in ihrem Bauch kaum fassen und war froh, wen es soweit kam, dass das Baby sich meldete und die Sache greifbar machte. Die versprochenen Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft waren bei ihr fast komplett ausgeblieben. In den ersten Monaten war sie manchmal ohne Grund niedergeschlagen gewesen. Doch jetzt in der Spätphase trieb sie eigentlich nur noch Euphorie auf das bald bevorstehende Ereignis um.

Im Bett lag sie oft lang wach und malte sich aus, wie es werden würde, wenn das Baby erst einmal da war. Eines der Gästezimmer, dessen Tür direkt gegenüber dem Schlafzimmer lag, war ausgeräumt worden und schon neu gestrichen. Nadja hatte auf die typischen Babyfarben verzichtet und das Zimmer in kräftigen bunten Farben streichen lassen. Eine schöne Möbelserie hatten sie ausgesucht und liefern lassen. Und auch sonst war so einiges an Babyzubehör in dem Zimmer gelandet. Windeln in großer Menge, Babyfläschchen ein Babyfon und Spielzeug. Darüber hinaus natürlich unzählige kleine Anziehsachen.

Nadja und auch Joe hatten großen Spaß daran solche Dinge einzukaufen. Sicherlich würden sie kaum die Hälfte davon brauchen, doch das war ihnen egal. Es war das erste Baby und sie würden dieses Ereignis voll auskosten. Was nicht gebraucht wurde konnte man sicher weiter verschenken an Leute die es nicht so gut hatten.

Oft saß Nadja in dem Schaukelstuhl, der im Babyzimmer stand und schaukelte leicht hin und her. Dabei strich sie sich über den Bauch und betrachtete vor allem die leere Babyschale, welche auf der Wickelkommode stand. Nicht selten schlief sie darüber lächelnd ein und musste von Joe für das Essen oder auch um ins Bett zu gehen, geweckt werden.

3 Kommentare:

  1. Jetzt kommt bald das Kind...das ist schon ein besonderer Moment im leben. und sicher wird es das kind sehr gut bei den beiden haben.
    nicht nur aus finanzieller Sicht. auch mit den Eltern hat das Baby glück.
    Was es wohl wird? junge oder Mädchen?? Ich glaube ein junge. ode doch einmädchen??
    LG Lars

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  2. Wir können ja Wetten abschließen. Ich tippe auf ein Mädchen :)

    Es ist schön, dass Nadja sich so sehr auf das Baby freut und sich nicht die oft berichtete Angst vor der Geburt meldet. Von einer Beckenverschiebung habe ich noch nie gehört. Aber was solls, sie wird nicht gleich ein ausladendes Becken bekommen und auch keinen Schiefstand.

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  3. Nach ca 3 Monaten weiß man, was man braucht. Es ist auch wirklich nur bedingt planbar, da auch die Kleinsten eigene Persönlichkeiten sind - und kaum eines so wie Julija. Was ein Baby aber definitiv nicht braucht, ist ein eigenes Zimmer. Sowas brauchen nur die Eltern.

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