Sonntag, 4. Mai 2014

Wahnsinn

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Da seid ihr ja schon.", freute Nadja sich. Mary warf ein verstohlenen Blick auf die Uhr. Sie hatte auf einen Fall zu spät sein wollen und war daher zeitig losgefahren und zügig durchgekommen. So waren sie jetzt tatsächlich zehn Minuten zu früh da. "War wenig Verkehr.", rechtfertigte Mary sich. Nadja strahlte über beide Ohren. Endlich war ihre Freundin wieder da. Die Zeiten mit Mary waren einfach zu rar geworden und überhaupt war es ohne die Schule erschreckend langweilig.

"Hallo Sascha.", lächelte Nadja und begrüßte ihn auf Deutsch und drückte ihn kurz an sich. "Jetzt siehst du mal, wie ich wohne.", meinte sie etwas verlegen, "Keine Angst es ist nur halb so einschüchternd, wenn du erst mal hier bist." Sie hatte seinen Gesichtsausdruck durchaus richtig gedeutet. "Riesenbude.", nickte Sascha ihr zu, "Mit Pool und Butler?" "Und mit Tiefgarage.", kicherte Nadja und gab ihm einen Knuff. "Können wir jetzt mal wieder eine vernünftige Sprache reden.", meinte Mary etwas genervt. Nicht, dass sie eifersüchtig gewesen wäre, doch es störte sie, dass Nadja und Sascha etwas teilten, zu dem sie keinen Zugang hatte.

"Okay okay.", beschwichtigte Nadja. "Joe ist schon auf dem Rückweg aber er ist noch nicht hier. Es hat im Büro etwas länger gedauert. Soll ich euch erst mal rumführen? Wollt ihr was trinken?", bot Nadja galant an und wechselte wieder ins Englische, was Mary mit einem erfreuten Nicken zur Kenntnis nahm. "Das muss er wissen. Ich kenne das Haus ja schon.", sagte sie nur verspielt. "Nimm die große Tour, sie lohnt sich." Sascha zuckte die Schultern. "Was immer du meinst.", sagte er etwas hilflos.

"Geoffrey, machen sie uns doch etwas kühles zu trinken in ein paar Minuten im Salon. Ich führe die Gäste herum.", wies Nadja den Butler an. "Sehr wohl, Miss Nadja.", sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung und zog sich Richtung Küche zurück. "Also oben sind die Schlafzimmer und Joes Büro. Im zweiten Stock sind die Zimmer vom Personal. Aber da gehen wir nicht hin.", erklärte Nadja, als sie die Treppe hinauf gingen. Sie ließ Sascha kurz ins Schlafzimmer gucken und zeigte auch ihr eigenes Zimmer.

"Du hast ein eigenes Zimmer? Ihr seid doch verlobt?", fragte Sascha etwas perplex. "Ach ich lebe ja schon bei Joe, seit ich 16 bin. Damals war es in der Schule besser, nicht überall rumzuposaunen, dass wir zusammen sind. Deshalb hatte ich ein eigenes Zimmer.", sagte Nadja etwas knapp. Sie hatte nicht darüber nachgedacht, wie das wohl wirken würde. "Achso.", nahm Sascha es knapp zur Kenntnis. Anschließend gingen sie in den Keller, wo Nadja die Tiefgarage vorführte, von welcher Sascha sich kaum losreißen konnte. Doch Nadja verwies darauf, dass Joe ihm sicher jeden Wagen gerne zeigen würde nach dem Essen.

Schließlich führte sie noch durch das Wohnzimmer und die Küche und sie standen schließlich in dem kleinen Zwischenraum zwischen Wohnzimmer und Halle, welcher Salon genannt wurde. Geoffrey hatte ein Tablett mit Gläsern, Getränken und Eis auf dem Tisch abgestellt und sie setzten sich. "Wahnsinn!", erklärte Sascha nur und ließ sich in einen der Sessel fallen, nachdem er sich von Nadja etwas zu trinken hatte geben lassen. Es war sein erster Kontakt mit echtem Reichtum. Seine Familie war nie arm gewesen, doch de Villa in welcher einer seiner Schulfreunde gelebt hatte, war das Ende seines Horizontes gewesen. Ein Haus mit Butler ging weit darüber hinaus.

2 Kommentare:

  1. Naja, Reichtum hin oder her, das macht die Menschen darin ja nicht anders, als man sie vorher kennen gelernt hat. Bei mir verrutscht da auch das Bild des Menschen nicht. Derjenige bekommt höchstens noch einen Sympathiepunkt dazu, weil er damit nicht angegeben hat vorher.
    Aber ich vermute, dass ich durch meinen Beruf einfach ein bisschen abgehärtet bin gegen Reichtum. Ich habe viel lieber arme Menschen um mich. Die sind nicht nur bescheiden, die teilen das wenige, was sie haben, mit Herz. Und ganz schlimm sind die Neureichen. Denen gehe ich sehr gerne aus dem Weg :)

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  2. aber auch die die schon von klein auf reich sind, sind nervig da sie immer so hohe ansprüch haben.
    die neureichen finde ich dagegen nicht so schlimm weil die ihren reichtum zu schätzen finden und auch wissen wie es ist bescheidener zu leben
    LG Lars

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