Dienstag, 20. Mai 2014

Miss....es

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja düste gelangweilt die Überlandstraßen nach Aberdeen entlang. Sie hatte viel Zeit nachzudenken und sich auszumalen, was nun passiert war. Mary hatte am Telefon nicht gesagt, warum man sie beide verhaftet hatte. Und so recht hatte Nadja auch keine Vorstellung, was es gewesen sein könnte. Die wildesten Phantasien schweiften durch ihren Kopf.

Wofür wurde man als anständiger Mensch einfach so verhaftet und bekam ein Ticket über mehrere hundert Dollar? Auf der Reise in Europa hatte Mary mal bekundet, sie fände Marihuana ganz interessant. Ob es das gewesen war? War Mary mit Sascha zu kiffen an den Strand gefahren? Nach und nach verfestigte sich der Gedanke in ihrem Kopf. Das musste es gewesen sein. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto weniger wusste sie, wa sie davon halten sollte.

"Bitte sag's noch nicht Joe.", hatte Mary am Telefon gebettelt, "Lass es mich erst erklären." Nadja wurde mit jedem Kilometer wütender. Sie nahm sich vor, das vor Joe nicht zu verstecken. Sie wollte nicht ihren Verlobten anlügen, weil Mary Mist gebaut hatte. Langsam wurde sie sogar wütend auf Mary. Alleine schon, weil sie das gefordert hatte. Sie fuhr hier mit dem Auto durch die Landschaft, während Joe glaubte, sie wäre im Büro und würde brav ihre Arbeit machen. Alleine das fand sie bereits unangenehm und sie musste sich schwer beherrschen, um nicht nach dem Telefon zu greifen.

Zwei Stunden Grübelei waren viel. Doch sie hielt durch. Endlich kam die kleine Bucht von Aberdeen in Sicht und schließlich rollte sie im Vorort Ocean Shore durch die Straßen und auf den Parkplatz der kleinen Polizeiwache. Marys Auto konnte sie nirgendwo entdecken. Kopfschüttelnd fragte sie sich wo es wohl stehen würde. Doch jetzt war sie froh wieder zu stehen. Bei der Arbeit stand sie spätestens nach 45 Minuten immer mal wieder auf und bewegte sich ein bisschen. So spurlos die Schwangerschaft auch an ihr vorbei zu gleiten schien, schmerzende Beine gehörten jetzt in der Spätphase dann doch dazu.

Ein wenig stöhnte sie. Zwei Stunden Autofahrt waren wahrlich kein Vergnügen gewesen. So lange hatte sie nicht sitzen sollen und sie beschloss auf der Rückfahrt auf jeden Fall mindestens eine Pause einzulegen. Sie griff nach ihrer Handtasche auf dem Beifahrersitz, verschloss den Wagen und ging noch ein wenig auf und ab. Dann trat sie auf das Gebäude zu und ging hinein.

Ein winziger Vorraum mit einer Sprechstelle, die wie ein Fahrkartenschalter aussah empfing sie. Hinter der Scheibe saß niemand, doch es gab einen Klingelknopf. Nadja drückte auf die Klingel. Irgendwo im Gebäude ertönte das zugehörige Gebimmel und wenig später erschien ein junger Cop im Fenster. "Guten Tag, Miss...es.", fügte er schnell an, als er Nadjas Bauch sah. "Miss.", korrigierte Nadja genervt, "Sie haben meine Freundin festgenommen. Ich komme um die Kaution zu bezahlen."

2 Kommentare:

  1. Muss ja ein nettes Bild sein. Die Eine wird verhaftet wegen Sex in der Öffentlichkeit oder zumindest Nacktheit, die Andere kommt mit der Kohle und ist unverheiratet schwanger. Im prüden Amerika sicherlich Grund genug für zweifelhafte Gedanken. Und dabei ist das alles so ungerecht *grins* Ich kann Nadjas Zorn verstehen. Der hätte sich bei mir wahrscheinlich auch aufgebaut, zumal wenn es einem nicht besonders gut geht und so eine lange Fahrt eine Zumutung wird. Mary schuldet ihr einiges!

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  2. wie schon vermutet hat sich bei nadja der zorn aufgebaut und ich kann es auch verstehen.
    aber gemein ist es dass jetzt der junge polizist drunter leiden muss:)
    wenn nadja will kann sie sich ja durchsetzen und durchaus patzig sein
    LG Lars

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