Sonntag, 25. Mai 2014

Fertig

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es war schon ziemlich dunkel, als die beiden Autos endlich vor das Haus rollten. Nadja hatte ein gutes Stück des Weges geschlafen und sie hatten nach der Hälfte für den Fahrerwechsel eine ausgiebige Pause gemacht, wo Nadja sich an einer Raststätte die Beine hatte vertreten können und sie auch etwas zu trinken geholt hatten.

Nadja wollte die beiden zwar noch hinein bitten, doch Mary lehnte höflich ab. Ihr war heute nicht mehr danach Joe über den Weg zu laufen. Nadja würde gleich erzählen, was vorgefallen war, sie wollte unter keinen Umständen der Welt dabei sein. Vielleicht konnte sie in einem Monat darüber lachen und Joe wieder unbefangen unter die Augen treten. Doch für den Augenblick wollte sie sich einfach nur verkriechen und die Peinlichkeit des Tages hinter sich lassen.

Vor dem Cop mit runtergelassenen Hosen zu stehen, während sie von der Bestie, die er seinen Hund nannte, angeknurrt wurden, war genug Peinlichkeit für einen Tag. Ehe Joe noch herauskommen würde, hüpfte Mary schnell in ihren eigenen Wagen, warf Nadja noch schnell die Schlüssel zu und sie brausten davon. Nadja hatte Verständnis für den etwas rüden Abgang. Und sie selbst war auch froh, jetzt den Tag hinter sich zu haben, und allein zu sein. Vier Stunden Autofahrt hätte sie vor Monaten noch lachend weggesteckt. Doch heute saß es ihr in den Knochen und die Beine schmerzten unanständig.

Geoffrey kam aus dem Haus geeilt und nahm Nadja die Tasche ab. "Guten Abend, Miss Nadja. Ihre Freunde kommen nicht mit hinein?", fragte er erstaunt und sah dem Fahrzeug nach, dessen Rücklichter gerade durch das Tor verschwanden. "Die müssen weiter.", lächelte Nadja nur, "Guten Abend Goeffrey." Dankbar reichte sie ihm die Tasche und ging ins Haus. Fast etwas ärgerlich ertappte sie sich dabei, wie sie für die paar Stufen das Treppengeländer hielt und die andere Hand auf dem Bauch hatte. Diese typische Haltung von Schwangeren hatte sie immer als albern empfunden und nun stand sie reflexartig selbst so da.

Seufzend ging sie hinein. Joe saß im Salon, dessen Türe offen war. Er winkte ihr fröhlich zu und stand auf und kam ihr entgegen. Fest zog er sie in seine Arme. "Du siehst fertig aus.", sagte er nach einer liebevollen Begrüßung. "Das bin ich auch.", gab Nadja zu und schmiegte sich an ihn. "Und einen Bärenhunger habe ich." "Das passt. Maricruz hält das Essen warm.", grinste Joe und führte sie ins Esszimmer.

Als sie saßen sah er sie aufgeregt an. "Jetzt will ich es aber wissen, wofür du Mary freikaufen musstest.", fragte er amüsiert.

2 Kommentare:

  1. Ich finde es nur albern, wenn Schwangere ihren Bauch rausstrecken, als würden sie eine Heldentat begehen und hätten einen Orden verdient. Diese typische angestrengte Haltung löst dagegen bei mir eher Mitgefühl aus. Es muss sich schon eigenartig anfühlen, Woche für Woche mehr belastet zu werden, das Baby zu spüren und immer schwerer und mühsamer zu werden. Ich fürchte allerdings, dass Nadja, wenn das Baby da und ihr Bauch wieder glatt ist, trotzdem noch oft fertig und müde aussehen wird :)

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  2. aber wenn das kind da ist wird joe die last mittragen!
    jetzt ist sie ganz allein fertig und muss das baby mit sich rumtragen.
    was die haltung schwangerer angeht stimme ich kaygee zu.
    nadjas haltung ist überhaupt nicht lächerlich nur mitleidserregend.
    LG Lars

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