Sonntag, 20. April 2014

Schwangerschaftsgedanken

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Tritte des Babys hatten sich so langsam zur Normalität entwickelt. Es war schleichend gekommen. Oft dachte Nadja an die ersten Bewegungen, die sie damals auf der Reise im Hotelbett allein gespürt hatte, welche ihr gleichzeitig Freuden- und Schmerztränen in die Augen getrieben hatten. Auch das erste Mal, dass sie mit Joe zusammen die Bewegungen des kleinen Lebens gefühlt hatte, war unbeschreiblich gewesen.

Doch nach und nach war das immer öfter passiert. Und inzwischen war es völlig normal, dass sich, mal heftiger, mal sachter, alle paar Stunden in ihrem Bauch jemand auf seine Weise meldete. So ganz hatte Nadja noch nicht raus, was die Bewegungen auslöste. Es verlief scheinbar völlig willkürlich. Und speziell die fiesen Tritte, welche wirklich weh taten, ließen sich weder sinnvoll vorhersagen, geschweige denn verhindern.

Nur eines hatte sie isolieren können. Wenn sie mit einem Kaffee sündigte, den ihre Ärztin ja eigentlich auf die Liste der verbotenen Lebensmittel gesetzt hatte, ging es exakt 25 Minuten später für wenigstens eine Stunde rund. Nadja hatte eine Weile gebraucht um diesen Zusammenhang herzustellen, doch als sie es verstanden hatte, gab sie schweren Herzens den Kaffee wieder auf. Zuhause bekam sie ja ohnehin kein Koffein. Das hatte Joe fürsorglich von ihrem Speiseplan streichen lassen. Und im Büro oder beim Mittagessen begnügte sie sich mit Tee oder koffeinfreiem Kaffee.

Den Vorbereitungskurs, welchen die Hebamme empfohlen hatte, absolvierte Nadja brav. Auch wenn sie nicht das Gefühl hatte, dort viel zu lernen. Die Atemtechniken kamen ihr albern vor und eine der anderen Frauen, welche bereits ihr drittes Kind bekam, hatte ihr erzählt, dass es ohnehin nichts bringen würde und sie am Kurs nur teilnahm, weil er von der Krankenversicherung bezahlt wurde und es ihr zuhause so langweilig war. Und natürlich auch, um sich ein wenig vor den anderen beiden Kindern zu verstecken.

Joe motivierte sie dennoch brav ihre Übungen zu machen. Doch für Nadja kam es darauf nicht an. Ihre gesamte Schwangerschaft war, von den Tagen in denen sie es bemerkte mal abgesehen, so unspektakulär verlaufen, dass sie fest darauf setzte, auch die Geburt würde sich schon irgendwie ergeben. Immer wieder ertappte sie sich bei dem Gedanken, es solle doch im Krankenhaus dann bei der Geburt etwas schief gehen, so dass sie sich doch auf einen Kaiserschnitt einlassen konnte. Doch das war nur Spinnerei.

Langsam wurde der Bauch auch schwer und sie bemerkte auch wie sie nach kürzerer Zeit erschöpft war und, dass sie auch an anderen Stellen als dem Bauch scheinbar Fett einlagerte. Das passte ihr beides nicht so recht in den Kram und so langsam konnte es dann auch soweit sein, dass wenigstens ihr Körper wieder zur Normalität zurückkehren würde. Wenn das Leben auch von da an ein völlig anderes sein würde.

2 Kommentare:

  1. Mir wurde ja auch berichtet, dass man sich anfangs wahnsinnig freut und es gar nicht abwarten kann, das Baby zu spüren. Irgendwann reichts dann aber auch und diese Verzichterei auf leckere Sachen, die das Baby nicht verträgt, nervt auch gewaltig. Dumm nur, dass nach der Geburt das Stillen kommt und man immer noch auf alles Sündhafte verzichten muss. Und dazu kommt, dass man nach der Geburt auch einige Wochen den Sex komplett umstellen muss, wenn man denn darauf steht. Sonst heisst es verzichten. Aber soweit denkt Frau dann gerade gar nicht. Sie will irgendwann einfach nur das Baby draussen haben und knuddeln dürfen. Und ich habe mir auch sagen lassen, dass man dann sehr sehr viele Jahre auf ganz andere Dinge verzichten lernt :)

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  2. wann kommt das kind jetzt eigentlich?
    bestimmt ist es bald so weit! ich persönlich glaube ja dass es ein junge wird, aber joe wollte ja ein mädchen. haben sie sich eigentlich auch schon namen ausgesucht?
    LG Lars

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