Sonntag, 13. April 2014

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Sascha betrat die kleine Wohnung und stellte seinen Koffer neben das Sofa. Dort würde er wohl am wenigsten stören. Neugierig sah er sich um. Er kannte die Wohnung ja schon aus den Videochats mit Mary. Und natürlich hatte sie ihn virtuell auch einmal herum geführt und auch Fotos geschickt. Doch jetzt hier zu stehen, war irgendwie noch etwas ganz anderes. Er widerstand dem Drang Schränke zu öffnen und seine Neugier komplett die Oberhand übernehmen zu lassen. Lediglich auf der Suche nach einem Handtuch schaute er in den großen Einbauschrank im Schlafzimmer und wurde schnell fündig.

Ihn gelüstete nach einer Dusche. Ihm wurde gerade klar, dass er inzwischen seit über 24 Stunden die gleichen Klamotten trug und er auch zwei Mal kurz darin geschlafen hatte. Er zog sich aus und legte seine Sachen ordentlich zusammen auf seinen Koffer. Er kramte noch schnell sein Duschzeug hervor und zog sich dann ins Bad zurück. Unter der Dusche schon wurden seine Glieder schwer und er kämpfte mehr gegen die Besinnungslosigkeit als nur gegen Erschöpfung. Er trocknete sich ab und schlüpfte in frische Unterwäsche und ging hinüber in das kleine Schlafzimmer.

Er legte sich ins Bett und bekam es gerade noch zustande eine Nachricht an Mary zu schicken. Dann übermannte ihn die Müdigkeit und er fiel in einen erholsamen Schlaf.

Mary grinste vor sich hin. Sie hatte Mühe sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, was sie tierisch fuchste. Doch der Gedanke an das, was sie heute Abend daheim erwartete, war einfach zu verführerisch. Wie konnte Sascha ihr das nur antun. Sie hatte sich so darauf eingestellt, dass ihr Freund eben weit weg war und Sex nur allein oder vor der Kamera stattfand. Jett tauchte dieser Bursche aus dem Nichts hier auf und brachte all ihre Pläne durcheinander.

Sie versuchte sich an den langweiligsten Programmierarbeiten um sich abzulenken, doch auch das scheiterte und sie stellte fest, dass sie in den Code, den sie programmierte, eine Fehler nach dem anderen einbaute. Sie beschloss den Tag lieber mit Dokumentationen zu verbringen. Rechtschreibfehler waren bei weitem nicht so gravierend wie Fehler im Programmcode.

Sie ertappte sich sogar bei dem Gedanken die Abendvorlesung sausen zu lassen um mehr Zeit mit Sascha zu verbringen. Kurz schüttelte sie sich. War sie so hormongesteuert und besessen, dass das wirklich in Frage kam? Sie seufzte und schrieb sich auf einen Zettel "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!" und pappte ihn an ihren Bildschirm. Sie würde nichts auslassen. Weder Seminare, noch Vorlesungen, noch die Arbeit. Sascha war unangemeldet aufgetaucht. Er musste damit leben. Wenn sie am Wochenende ihre Lernzeiten verkürzte musste das genügen.

1 Kommentar:

  1. tja mary so ist das leben:)
    man kriegt nichts geschenkt und muss immer ehrgeizig arbeiten um etwas zu erreichen. nichts kommt einem zugeflogen
    klingt hart aber es ist so. aber ohne vergnügen und nur mit arbeit wäre unser leben nicht mehr lebenswert
    LG Lars

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