Sonntag, 16. März 2014

Beichten

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Einfach mit Vornamen melden. Wir melden uns nicht als Verein oder Beratungsstelle. Oft drücken Leute Wahlwiederholung. Dann soll nicht sofort klar sein, wo diejenige vorher angerufen hat. Wer nicht weiß, wo er angerufen hat, soll es nicht erfahren.", hatte Rebecca über das Telefon gesagt. So hatte sie es selbst auch gemacht und Nadja nahm das Telefon fast zärtlich in die Hand und drückte auf den Knopf um das Gespräch anzunehmen. "Hi. Hier ist Nadja.", sagte sie fast etwas zögerlich. Sie atmete tief durch. Heute Morgen hatte sie noch im Internet gesurft um zu schauen, was man überhaut machen könnte. Jetzt saß sie an einem Schreibtisch und nahm bereits Telefonate an.

"Preston hier. Hillary Preston. Städtischer Sozialdienst. Ich muss mit Ihrer Leiterin sprechen.", verkündete die etwas aufgebrachte Stimme an anderen Ende. Nadja zuckte zusammen und am ganzen Körper stellten sich die Haare auf. So zeigten sich die letzten evolutionären Überbleibsel, fuhr es ihr durch den Kopf. Für einen Augenblick wollte Nadja einfach mit dem Telefon an Rebeccas Büro gehen und ihr das Telefon geben. Doch sie straffte sich etwas. Warum sollte sie dieser Kuh das Leben leicht machen, nachdem sie ihres so schwer gemacht hatte? Sie war kein Mädchen in Not, dass hier anrief. Also was konnte schon dabei herauskommen?

"Worum geht es denn?", bohrte Nadja nach. "Ich möchte mit Ihrer Leiterin sprechen!", wiederholte die Stimme am anderen Ende nur. "Und ich möchte meiner Vorgesetzten sagen, worum es geht, bevor ich ihr ein Gespräch durchstelle.", gab Nadja sich geschäftig und bekam zunehmend Spaß an der Sache. Besonders weil sie hören konnte, wie es am anderen Ende schnaufte.

"Ich muss mit ihr über einen Fall reden.", erklärte Hillary hörbar genervt. Doch so leicht ließ Nadja sie nicht davon kommen. "Dann würde ich gern direkt die Akte raussuchen, damit sofort klar ist, worum es geht und alle Papiere auch schon vorliegen." Sie gab sich betont charmant. Natürlich war ihr voll bewusst, dass sie Hillary gerade mächtig reizte, doch bisher hatte sie sich nichts vorzuwerfen. "Ich will sofort mit Ihrer Leiterin sprechen!", quäkte Hillary trotzig. "Dann muss ich wissen, worum es geht.", beharrte Nadja.

"So eine Unverschämtheit!", schnaufte Hillary, "Sie hören wieder von mir!" Dann knallte es in der Leitung. Hillary hatte aufgelegt. Nadja zuckte heftig zusammen. So war das nicht geplant gewesen. Sie hatte Hillary ein wenig ärgern wollen. Aber sie hatte nicht erreichen wollen, dass sie auflegte. Mit etwas hängendem Kopf ging sie zu Rebeccas Büro und klopfte an um zu beichten. Vermutlich hatte Rebecca die Nummer und konnte nun dort anrufen.

2 Kommentare:

  1. Wie gut ich Nadja verstehen kann! Genau das hätte ich auch getan und ich hätte es total genossen! Zumal ich weiss, wer dran ist, die blöde Kuh aber nicht *hihi*
    Ich bin sicher, dass Nadja jetzt gleich zu hören bekommt, dass Rebecca sie auch nicht leiden kann. Deswegen schreib ich hier gar nicht viel, ich muss weiter lesen *zum nächsten Kapitel flitz*

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  2. *lach* nadja gewinnt immer mehr an selbstvertrauen.
    Wahrscheinlich würde sie eine 1a sekretärin abgeben so hartnäckig wie sie ist. ich empfinde es als genugtuung.
    und was rebecca angeht , ich gebe kaygee recht wahrscheinlich wird sich rebecca vor lachen ringeln!
    LG Lars

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