Dienstag, 4. Februar 2014

Woche vs. Monat

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Ungläubig starrten die Mädchen das Gebäude an. Das Navigationssystem hatte verkündet, sie wären angekommen. Beide hatten eigentlich erwartet, dass sich irgendwo zwischen den modernen Bauten ein älteres Gebäude versteckte, doch dieses, an welchem die zugehörige Hausnummer prangte, wirkte wie aus dem Ei gepellt. Entweder war es ganz ne, oder es war frisch renoviert.

"Tja. Hier musst du wenigstens keine Angst haben, das Auto stehen zu lassen.", feixte Mary und sie stiegen aus. Sie orientierten sich kurz an der Klingelanlage und fanden das zugehörig Appartement. Der Makler antwortete an der Sprechanlage und bat sie hinauf. Mit einem Fahrstuhl ging es in den fünften Stock und den Flur hinunter. Dann stand er in der Tür und schüttelte beiden die Hände.

Etwas wortkarg begrüßten die Mädchen ihn. Zu überwältigt waren sie von dem Gebäude. Nach dem Schock der ersten Wohnung kam ihnen dieses Haus wie das Paradies vor. Es war gar nicht übermäßig nobel, doch alles war sauber, die Wände nicht mit Grafittis besudelt und es roch nicht nach Urin im Treppenhaus. "Schauen Sie sich nur um.", lächelte der Makler und führte sie dann hinein. Eine kleine Kochnische, ein Bad mit Wanne und ein gemütliches Wohnzimmer. Hinter einer Tür lag noch ein kleines Schlafzimmer mit großem Einbauschrank.

Baff schaute Mary sich um. Die beiden Wohnungen waren für den gleichen Preis ausgeschrieben worden. In dieser würde sie sich auf Anhieb wohlfühlen, da war sie sicher. In der anderen hatte sie schon beim Besichtigen Angst gehabt, Ratten oder Kakerlaken zu begegnen. Ausgiebig schauten sich die Mädchen um. "Was ist der Haken?", wollte Mary wissen. "Der Haken?", fragte der Makler etwas perplex, "Mietvertrag, Kaution, Die Möbel werden mit vermietet. Die Nachbarn sind ruhig. Ich weiß nicht was Sie meinen."

Nadja schüttelte ebenfalls den Kopf und schaute aus dem Fenster. Vor dem Wohnzimmer gab es sogar einen kleinen Balkon, groß genug für zwei Stühle und einen kleinen Tisch. Mary beschloss offen zu reden. "Wir waren vorhin in einer Wohnung drüben am Pike Boulevard. Die sollte das gleiche kosten wie diese hier, aber alles was da gefehlt hat, war ein Kreideumriss vom Vormieter auf dem Boden.", erklärte Mary die Lage.

Der Makler lachte kurz auf. "Bei solchen Wohnungen wird die Miete Monatsweise angegeben.", meinte er amüsiert. "Das war die Monatsmiete....", atmete Mary auf. Das hatte sie sicherlich übersehen. "Nur das wir uns verstehen, der angegebene Mietpreis versteht sich pro Woche.", gab der Makler noch mal zu bedenken. Mary nickte nur fröhlich. "Alles klar. Kein Problem. Damit hatte ich gerechnet." Vergnügt schlich sie noch einmal durch alle Zimmer. Auch Nadja hatte das mitbekommen und kicherte leise. "Du Nase. Genau lesen!", flüsterte sie Mary zu, als sie noch einmal den Einbauschrank im Schlafzimmer inspizierten.

1 Kommentar:

  1. Ah, wieder was, was bei den bescheuerten Amis anders ist. Ich würde niemals auf die Idee kommen, dass eine Wohnung nur wochenweise vermietet wird und entsprechend auch nur Wochenmieten angegeben wären. Wahrscheinlich würde ich rückwärts aus der Wohnung fallen, wenn ich das dann endlich kapiert hätte.
    Ob Mary dann gleich zuschlägt? Oder gibt es noch andere Optionen, die sie erst sehen will?

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