Samstag, 1. Februar 2014

Halbe halbe

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja hielt vor dem Haus und hupte einmal so kurz sie konnte. Augenblicke später hüpfte Mary heraus und stieg in den Wagen. "Super, dass du mich fährst. Mit dem Bus würde ich keine zwei Wohnungen schaffen heute." "Ach klar!", winkte Nadja nur ab und verschwieg ihre Sorgen, dass der Kontakt bald nachlassen und sie sich einsam fühlen würde.

Mary nannte ihr die erste Adresse und Nadja fuhr los. Das Thema 'Auszug' war schon früher mal aufgekommen. Aber so richtig ernst, hatte Mary es nie behandelt. Nadja hatte es für eine Spinnerei gehalten. Doch jetzt schien Mary wirklich ernst zu machen. "Du willst also wirklich ausziehen?", fragte Nadja während der Fahrt. Mary zuckte die Schultern. "Es kann jedenfalls nicht schaden, sich mal anzusehen, was ich mir leisten könnte. Meine Eltern wissen nichts von den Besichtigungen heute. Ich kann also wieder nach Hause fahren und da bleiben, als wäre nichts gewesen."

"Sie wissen also auch nichts davon, dass du ausziehen willst?"
"Sie wissen es so wie du. Ich habe immer mal wieder davon gesprochen. Aber ohne es wirklich konkret zu machen. Ich denke sie glauben nicht so recht dran. Aber nächsten Monat am 30. habe ich meinen ersten Gehaltsscheck und kann mir eine Miete leisten. Warum soll ich das nicht nutzen?"

Nadja fehlte, spätestens seit sie bei Joe lebte, ein wenig der Bezug zu Geld. Sie hatte natürlich eine Vorstellung vom Wert verschiedener Dinge, und auch davon, was man leisten musste um ein gewisses Gehalt zu erarbeiten. Doch was man mit einem begrenzten Budget anfangen sollte, war ihr etwas fremd. "Ich bin die letzte, die dir was anderes sagt.", grinste sie. "Aber du könntest auch ein schickeres Auto fahren, wenn du daheim wohnst. Oder, was meine Mama sagen würde: für schlechte Zeiten sparen."

Mary lachte. "Ein schickeres Auto wäre definitiv eine Alternative. Aber an deinen Flitzer komme ich eh nie ran. Und ich glaube fürs Erste ist es wichtiger, dass ich auf eigenen Beinen stehe und von A nach B komme. Es wird schon ein nettes Auto für mich geben. Und was sparen angeht...", sie wurde etwas geheimnisvoll, "Meine Mama hat mir gesagt, da ich meinen Collegefond ja nicht brauche würden sie die Hälfte für meine Hochzeit zurückhalten. Die andere Hälfte wäre dann meins, wenn ich es nicht verprasse." Nadja machte große Augen. "Wie viel ist das?" "Eine Menge! Meine Eltern wussten immer, dass ich auf ein gutes College gehen würde. Dafür haben sie gespart."

1 Kommentar:

  1. Also ein unerwarteter Geldsegen für Mary. Das ist ja klasse. Damit hat sie schon mal eine gewisse Sicherheit. Zumindest, bis sie auf eigenen Beinen steht. Nadja hat also keine Ahnung wie man mit Geld umgeht? Immer noch nicht? Scheinbar hat sie sich darum tatsächlich noch nie Gedanken gemacht. Immerhin kann man auch versuchen sparsam zu sein, wenn man Taschengeld bekommt.
    Jetzt bin ich auf die Wohnung gespannt, die Mary vielleicht findet.

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