Dienstag, 3. Dezember 2013

Rush Hour IV

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary stand an die Tür gepresst im Zug und starrte auf die dunkle Tunnelwand. Jeden Augenblick musste die nächste Station kommen und sie wollte den Bahnsteig nach Nadja durchsuchen. Schlagartig wurde es hell vor der Bahn und sie zischte in den Bahnhof hinein. Marys Plan dagegen ging übel in Luft auf.

"Scheiße!", entfuhr es ihr. Die Bahn fuhr so schnell in den Bahnsteig ein, dass sie nichts erkennen konnte. Dabei hatte sie sich ausgerechnet, dass Nadjas Blondschopf gegen die, fast durchgängig, dunkelhaarigen Japaner doch prima zu erkennen sein müsste. Doch erst ab etwa der Hälfte des Bahnsteig war der Zug langsam genug um überhaupt etwas erkennen zu können. Und plötzlich tauchten überall blond gefärbte Japanerinnen auf, die sie vorher nicht bemerkt hatte.

Als der Zug stand hatte sie keine Wahl, außer auszusteigen. Die Menge hinter hier schob sie auf den Bahnsteig. Auch wenn sie sich lächerlich vor kam, so brüllte sie doch. "Nadja?", über den Bahnsteig und stieg auf eine der Sitzbänke, um eine bessere Übersicht zu haben. Doch Nadja war nirgends zu finden. Der Zug rauschte nur Sekunden später wieder davon und jetzt war es Mary, die ziemlich allein auf dem sich leerenden Bahnsteig stand. Nadja war nirgendwo zu sehen.


Immer wieder sagte sich Nadja den Namen der Umstiegsstation vor. Wenn es nicht mit einem Umsteigen ging, musste sie eben zwei Mal umsteigen. Was auch immer Mary da getüftelt hatte, war ihr verborgen geblieben. Die Ansagen im Zug waren unbrauchbar. Und auch auf den Anzeigetafeln musste man den richtigen Augenblick abpassen, denn die Stationen wurden abwechselnd in japanischen und lateinischen Schriftzeichen angezeigt.

Nadja verpasste ihre Station nicht und stieg aus. Langsam legte sich auch der üble Verkehr wieder und die Züge wurden von Station zu Station leerer. Auch das Umsteigen klappte reibungslos. Jedes Mal sah sie dabei erneut auf den Plan und merkte sich den Namen der Stationen sehr gut. Normalerweise würde sie einfach ein Foto mit ihrem Handy machen und die entsprechenden Punkte im Bild markieren. Doch diese Option trug Mary in der Hosentasche mit sich herum. Endlich hatte Nadja die Zielstation erreicht und stieg aus dem U-Bahn-Schacht. "Mist!", zischte sie wütend.

1 Kommentar:

  1. Keine Mary. Leerer Bahnsteig. Böses Tokio. Und ich finds lustig. Mary wird irgendwann schon zum Hotel finden, also frisch Luft geholt und ab ins Zimmer. Und von dort aus das eigene Handy in Marys Tasche anrufen.
    Wird schon gut gehen, hoffe ich.

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