Sonntag, 8. Dezember 2013

Lost in Tokio V

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Hör sofort auf zu lachen!", fauchte Nadja etwas erbost. "Entschuldige, und ich dachte immer ich wäre vergesslich." Bereitwillig nannte Mary danach den Namen des Hotels, die Haltestelle und auch mit welcher U-Bahn-Linie man dort hinkam. Nadja griff sich einen Zettel und einen Stift und schrieb sich das alles auf. "Danke.", sagte sie schließlich. "Ich warte an der Station auf dich.", erklärte Mary sofort. Dann verabschiedeten sie sich.

Dankbar gab Nadja das Handy zurück. "Das hat sehr geholfen.", erklärte sie. Das Mädchen steckte das Telefon wieder unter die Theke. "Gern.", erklärte sie und verbeugte sich dabei etwas. "Ich möchte für das Telefonat bezahlen. Es war immerhin ein Auslandsgespräch.", meinte Nadja fest und zückte einen Schein. "Ich habe das gern gemacht. Es braucht kein Geld.", sagte das Mädchen. Das Wort Auslandsgespräch sagte ihr nichts. Dennoch waren die 500 Yen, welche Nadja beharrlich auf dem Tresen liegen ließ bei der nächsten Telefonrechnung wieder in ihrem Gedächtnis.

Nadja rauschte hinaus und sah sich auf einem Plan um. Als sie die Linie fand, wo sie hin musste, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. "Verdammt.", zischte sie und schüttelte den Kopf über ihre eigene Doofheit. Alles basierte darauf, dass sie zwei ähnlich klingende Stationen verwechselt hatte, und somit an der falschen Station umgestiegen war. Diesmal nahm sie die richtige Linie und als sie sich schließlich der richtigen Station näherte, klangen auch die Namen wieder vertraut.

Endlich kam der Zug an und tatsächlich wartete Mary auf dem Bahnsteig und drückte Nadja an sich, als hätten sie sich tagelang nicht gesehen. "Was ein Abenteuer.", seufzte Nadja, als sie ihr Handy wieder einsteckte. "Ohne das Ding ist man echt aufgeschmissen.", gab Mary zu. "Dir leih ich noch mal mein Handy." Nadja knuffte ihre Freundin in die Rippen und sie gingen zurück zum Hotel. Inzwischen war es Mittag geworden und in der Lobby hatte eine kleine Suppenküche aufgemacht.

"Traditionelles japanisches Essen.", befand Mary beim Blick auf die Speisekarte. "Ich hab nach der Tour wirklich Hunger!", gab Nadja zu. "Diesmal geht es auf mich.", meinte Mary. Wenig später saßen sie mit einer Suppe und etwas, dass wie eine Frühlingsrolle aussah, aber völlig anders schmeckte, an einem der Tische und aßen genüsslich vor sich hin. "Das bleibt aber unter uns, dass ich den Hotelnamen vergessen hatte.", forderte Nadja. Mary hob zwei Finger zum Schwur. "Ehrenwort!"

1 Kommentar:

  1. Jetzt haben sich beide, besonders Nadja, aber auch ein feines Essen verdient. Lost in Tokio... ein sehr passender Titel :)
    So, jetzt sind die beiden zusammen, haben einen schönen Markt gesehen und Nadja kennt mehr von der Tokioer U-Bahn als Mary. Wenn sie es schaffen, ihren Jetlag zu besiegen, sind sie schon wieder unterwegs. Bald ist es Zeit für ein Resumèe *g*

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